Goldpreis setzt zur Talfahrt an und fiel deutlich unter 1.900 Dollar
Der Goldpreis hat kurz vor dem Wochenende zu einer Talfahrt angesetzt und die starken Gewinne vom Jahresauftakt komplett abgegeben. Nach vergleichsweise leichten Verlusten im frühen Handel geriet der Preis für das Edelmetall immer stärker unter Druck. Am Freitagnachmittag fiel die Notierung für eine Feinunze (31,1 Gramm) bis auf 1849,95 US-Dollar (1.507 Euro) und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Dezember.
Zum Jahresauftakt zeigte sich noch ein völlig anderes Bild: In den ersten Handelstagen 2021 war der Goldpreis stark gestiegen, so dass am Mittwoch für eine Feinunze knapp 1960 Dollar gezahlt wurde. Seitdem ist der Preis um mehr als fünf Prozent eingebrochen.
Der Dämpfer beim Goldpreis wird vor allem mit einer Erholung des US-Dollar begründet. Seit Mittwoch kann die amerikanische Währung im Handel mit allen anderen wichtigen Devisen wieder Boden gut machen. Da Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, macht ein Kursanstieg der US-Währung das Edelmetall in Ländern außerhalb des Dollar-Raums teurer. Dies bremst die Nachfrage und belastet den Goldpreis.
Außerdem wird auf die starke Kauflaune an den Aktienmärkten verwiesen, wo wichtige Indizes Rekordstände erreicht haben, darunter auch der deutsche Aktienindex Dax. Mit der höheren Risikobereitschaft der Anleger sinkt die Nachfrage nach Gold, das an den Märkten als sicherer Anlegehafen geschätzt wird.
Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank verwies darüber hinaus auf die jüngste Entwicklung der Renditen für Staatsanleihen. Der Blick richtet sich vor allem auf die Rendite von US-Anleihen, wo es zuletzt in der Laufzeit von zehn Jahren einen Sprung über die Marke von 1,0 Prozent gegeben hatte.
Mittlerweile liefert eine zehnjährige US-Anleihen eine Rendite von 1,10 Prozent. Das ist der höchste Wert seit vergangenen März. Steigende Renditen für sichere Staatspapiere bremsen die Nachfrage nach Gold, das für Investoren keine Zinsen abwirft.
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