Gold: Bei Privaten gefragt, von Investoren verschmäht

Eine Hand mit Handschuh untersucht eine Goldmünze der Republik Österreich mit einer Lupe.
Am Goldmarkt zeigte sich 2013 eine Wende. In China war die Nachfrage am größten.

China hat Indien vom ersten Platz verdrängt: Die Nachfrage nach Gold erreichte im Reich der Mitte 2013 den Rekord von 1065,8 Tonnen. Das sind 32 Prozent mehr als im Jahr davor und die Führung am Weltmarkt.

Weitere 300 Tonnen Gold in der chinesischen Lieferkette seien vermutlich statistisch nicht erfasst worden, gab der Weltverband der größten Goldproduzenten bekannt. So bewege sich die Nachfrage der Volksrepublik bei rund 1400 Tonnen. In Indien wurden 2013 974,8 Tonnen Gold nachgefragt. " China ist zum ersten Mal Nummer eins", sagte der Verbandsvorsitzende Marcus Grubb. Die Daten seiner Organisation reichten nur rund 20 Jahre zurück, aber "Indien war immer der wichtigste Markt seit den 1950er, 1960er Jahren".

Die wachsende Nachfrage in China liege an der größer werdenden Mittelklasse, zunehmendem Wohlstand, der Verstädterung und dem Mangel an anderen Möglichkeiten zur Geldanlage, erklärte der Weltgoldverband. Dass China Indien überholen konnte, ist außerdem auf Maßnahmen der indischen Regierung zur Eindämmung der Goldkäufe zurückzuführen. Denn die Goldimporte sind maßgeblich für das wachsende Leistungsbilanzdefizit Indiens verantwortlich.

Zweigespalten

Eine Hand greift nach einer goldenen Halskette in einem Schmuckgeschäft.
Der Zugang zu den elitäern Dating-Plattformen bleibt den meisten verwehrt.
Generell zeigte sich am globalen Goldmarkt 2013 eine Polarisation. Während sich Konsumenten deutlich stärker mit Goldschmuck oder Goldmünzen und Goldbarren eindeckten, trennten sichFinanzinvestoren in großem Stil von ihren Beständen. In Summe ging die Nachfrage nach dem Edelmetall um 15 Prozent auf 3756 Tonnen im Wert von 170 Milliarden Dollar (124 Milliarden Euro) zurück.

Die Nachfrage nach Gold in Form von Schmuck zog im Vorjahr um 17 Prozent an und erreichte somit wieder beinahe das Niveau von vor der Krise, Goldmünzen und Goldbarren waren so begehrt wie überhaupt noch nie.

Dagegen machten Investoren einen Großteil ihrer Bestände zu Geld. Im Vorjahr flossen aus Goldfonds und ähnlichen Finanzprodukten 881 Tonnen ab. Der Goldpreis fiel dadurch im Jahresverlauf um rund 28 Prozent.

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