Neues Glückspielgesetz soll verstärkten Spielerschutz bringen
Der angekündigte Entwurf für ein Glücksspielgesetz bringt keine Liberalisierung des heimischen Glücksspiels, aber einen verstärkten Spielerschutz, berichtete die Kronen Zeitung am Montag online. Demnach will Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) beim Online-Glücksspiel am Monopol festhalten. Nicht lizenzierten Anbietern soll das Geschäft in Österreich erschwert werden. Allerdings müssen noch die Koalitionspartner von dem Gesetzesentwurf überzeugt werden.
Nur ein Automat je 1.200 Einwohner
Die neu zu gründende Glücksspielbehörde soll künftig eine Lizenz für das Online-Glücksspiel vergeben. Somit stehen für die Lotterien die Chancen gut, weiterhin ihr Online-Glücksspiel Win2Day betreiben zu können. Dafür sollen die Konzessionen für die "Video Lottery Terminals" der Österreichischen Lotterien auslaufen.
Derzeit gibt es 20 WinWin-Outlets mit rund 850 Automaten. Diese sind jedoch nicht mit dem "kleinen Glücksspiel" zu verwechseln, das in der Verantwortung der Bundesländer liegt. Allerdings darf künftig in jedem Bundesland nur mehr ein Automat je 1.200 Einwohner stehen. Bisher waren es 600 Einwohner pro Automat.
Weniger Gewinn, geringerer Verlust
Aber auch beim Spieleinsatz soll das neue Gesetz enge Grenzen ziehen: Lag das Einzahllimit pro Spiel bisher bei 10 Euro, soll es laut dem Gesetzesentwurf auf 2 Euro herabgesetzt werden. Aber auch Gewinne und Verluste sollen beschränkt werden: So wird der Höchstgewinn von 10.000 Euro auf 2.000 Euro herabgesetzt. Und bei Personen bis zu 26 Jahren soll der Verlust auf maximal 250 Euro pro Woche beschränkt sein, bei über 26-Jährigen auf maximal 1.680 Euro.
Anbietern von nicht lizenzierten Online-Glücksspielen soll zudem das Leben schwer gemacht werden: IP-Blocking soll das Aufrufen der Online-Seiten von einer österreichischen IP-Adresse aus verhindern. Und Payment-Blocking sieht vor, dass von österreichischen Konten aus kein Geld auf die Konten der Anbieter überwiesen werden kann. Damit könnte zwar die Spielteilnahme nicht verhindert, aber zumindest erschwert werden.
Änderungen sind auch bei den klassischen Spielcasinos geplant: Künftig sollen nur 12 klassische Spielbanken ausgeschrieben werden, wobei die Ausschreibung auch in Paketen möglich sein soll. Zuletzt wurden in Österreich 15 Casino-Standorte ausgeschrieben, aber nur 12 vergeben.
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