Gewinner der EM in Frankreich soll Adidas heißen

Der Sportartikelhersteller Adidas nimmt Anlauf für einen neuen Fußball-Rekord. Bereits im laufenden Jahr werde Adidas trotz fehlender großer Turniere einen ähnlich hohen Umsatz im Fußballgeschäft erreichen wie im Jahr der Weltmeisterschaft 2014, sagte Vorstandschef Herbert Hainer. "2016 werden wir noch einen drauf setzen und zweistellig wachsen." 2014 hatte der Konzern 2,1 Milliarden Euro mit dem Verkauf von Bällen, Fußball-Trikots und -Schuhen erlöst.
Olympia- und Fußballjahr
Optimistisch stimmen den Konzernlenker die derzeit vollen Orderbücher, die Aufschluss über den Verlauf der ersten zwei Quartale des neuen Jahres geben. Diese seien so voll wie er es in den vergangenen 15 Jahren nicht gesehen habe, sagte Hainer. Im kommenden Jahr könnten Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele das Umsatz-Wachstum des ganzen Konzerns in den hohen einstelligen Prozentbereich katapultieren.
Aufwärtsgehen soll es auch im zuletzt schwächelnden Golfgeschäft. Adidas prüft einen Verkauf der Golfmarken Adams und Ashworth. Genügend Interessenten gebe es, sagte Hainer. Eine endgültige Entscheidung soll im ersten Quartal fallen. Das Eishockey-Geschäft soll entgegen anderslautender Medienberichte bis auf Weiteres im Konzern bleiben.
Suche nach Nachfolger
Die Diskussion um seine Nachfolge sieht Hainer gelassen. Er habe seinen Vertrag vor eineinhalb Jahren bis zum Frühjahr 2017 verlängert, "damit der Aufsichtsrat genügend Zeit hat, um den besten Kandidaten fürs Unternehmen zu finden", sagte der 61-Jährige. Es werde zwar in den eigenen Reihen gesucht, aber nicht ausschließlich: "Der Aufsichtsrat will auch gucken: Was ist am Markt da? Welche Typen gibt es? Was brauchen wir für unser Unternehmen an zusätzlichen Skills?", berichtete Hainer. Als Anwärter gelten Markenvorstand Eric Liedtke und Vertriebsvorstand Roland Auschel, die zusammen mit Hainer die Strategie bis 2020 ausgearbeitet haben. Zudem gab es wiederholt Spekulationen, Henkel-Chef Kasper Rorsted könnte in den Ring steigen.
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