Gazprom könnte bei Gas-Preisobergrenze Verträge ändern

The gas pipeline in Rembelszczyzna near Warsaw
Der Kreml-Sprecher nennt keine Details.

Russland droht mit einer Änderung der Gas-Lieferverträge durch den Energiekonzern Gazprom bei der Einführung einer Preisobergrenze für russisches Gas. "Es hängt von der Richtung ab, von der Entscheidung, die Gazprom trifft. Wahrscheinlich wird die Frage aufgeworfen, ob die Bedingungen bestehender Verträge oder der Preis geändert werden sollen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag.

Möglichkeit von Preisobergrenzen prüfen

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten hatten sich zuvor darauf geeinigt, mögliche Preisobergrenzen für russisches Öl und Gas zu prüfen. Damit sollten die Möglichkeiten der russischen Regierung zu Finanzierung ihrer Invasion in der Ukraine eingeschränkt werden.

Peskow ging nicht näher darauf ein, ob es sich bei den Änderungen um eine Anpassung der Verträge an die vorgeschlagenen Obergrenzen oder um eine vollständige Überarbeitung der Vertragsbedingungen handeln könnte. Gazprom war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, ebenso nicht das Finanzministerium. Auf die Frage, wie sich die G7-Vorschläge zur Deckelung der Preise auf den Staatshaushalt auswirken könnten, sagte Peskow: "Wir wissen noch nicht, worum es sich handelt."

Haushaltsdefizit trotz explodierender Energiepreise

Obwohl Russland angesichts explodierender Energiepreise mehr verdient als vor der Invasion in der Ukraine, erwartet das Land für dieses Jahr ein Haushaltsdefizit von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts, da es die soziale Unterstützung und die der Wirtschaft zum Ausgleich der Sanktionen erhöht. Nach Einschätzung von Natalia Orlova, Chefvolkswirtin bei der Alfa Bank, benötigt Russland selbst bei diesem geplanten Haushaltsdefizit heuer einen Ölpreis von 100 Dollar pro Barrel, um seinen Haushalt auszugleichen.

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