Gaskrise in EU: Russland ruft zu Verhandlungen auf

FILE PHOTO: The logo of the Nord Stream 2 gas pipeline project is seen on a pipe at the Chelyabinsk pipe rolling plant in Chelyabinsk, Russia
Vize-Regierungschef Alexander Nowak schließt nicht aus, dass sich eine solche Situation wiederholt.

Russland hält eine neue Gaskrise in Europa auch in Zukunft für möglich. "Ich schließe nicht aus, dass sich eine solche Situation wiederholt", sagte der für Energiefragen zuständige Vize-Regierungschef Alexander Nowak am Samstag im Staatsfernsehen.

Verantwortung zurückgewiesen

Er rief deshalb die Verantwortlichen in der EU zu Verhandlungen auf. "Wir sind zu einem Dialog bereit." Russland hatte weitere Lieferungen in Aussicht gestellt. Es gebe aber keine Anfragen dazu, meinte Nowak.

Seinen Angaben zufolge fehlen in den europäischen Speichern rund 25 Millionen Kubikmeter Gas. "Dagegen sollte etwas unternommen werden." Die Energiegroßmacht hatte zuletzt mehrfach eine Verantwortung für die gestiegenen Preise zurückgewiesen.

Russland erfülle seine Vertragsverpflichtungen vollständig, sagte der Vize-Regierungschef. Die Lieferungen an die Weltmärkte seien im Vergleich zum Vorjahr sogar um 15 Prozent erhöht worden. Russland selbst habe 2021 so viel Gas verbraucht wie lange nicht mehr. Nowak führte das auf den kalten Winter und die Erholung der Wirtschaft zurück.

Entspannung

Zuletzt hatte Staatschef Wladimir Putin für eine rasche Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2 geworben, die Erdgas von Russland durch die Ostsee nach Deutschland bringen soll. Die Lieferungen über diesen Weg würden zu einer Entspannung auf dem aufgeheizten Gasmarkt führen. Die Pipeline ist zwar fertiggestellt, die Betriebsgenehmigung der deutschen Behörden steht aber aus.

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