Gas: Israel verkündet Milliarden-Abkommen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Donnerstag die Einigung auf ein umfangreiches Gas-Abkommen verkündet. Dabei geht es um die Förderung der Vorkommen im gegenwärtig größten Erdgasfeld unter dem Boden des Mittelmeers.
"Die Vereinbarung wird die israelischen Bürger mit mehreren hundert Milliarden Schekel begünstigen", sagte Netanyahu in einer kurzen Fernsehansprache, ohne weitere Details zu nennen. Ein Schekel entspricht derzeit etwa 0,24 Euro.
"Wird große Mehrheit finden"
Der Regierungschef kündigte an, er werde das Abkommen mit einem Konsortium, dem neben der israelischen Delek der US-Konzern Noble Energy angehört, am Sonntag im Kabinett zur Abstimmung stellen. "Und ich bin sicher, es wird eine große Mehrheit finden." Seit mehreren Monaten war über Nachbesserungen des eigentlich schon fertigen Abkommens verhandelt worden, nachdem ein scharfer innenpolitischer Streit um die Vereinbarung in Israel entbrannt war, der die rechte Regierungskoalition Netanyahus gefährdete.
Monopolstellung befürchtet
Noble und Delek fördern seit zwei Jahren bereits gemeinsam das Gas aus dem Tamar-Feld 80 Kilometer vor der nordisraelischen Küste. Sie wollen künftig auch das 50 Kilometer weiter westlich gelegene Leviathan-Feld ausbeuten, das als größtes Erdgasreservoir unter dem Mittelmeer gilt.
In Israel wird eine Monopolstellung des Konsortiums befürchtet. Der Vorsitzende des Kartellamts, David Gilo, reichte aus Protest gegen das sich abzeichnende Abkommen im Mai seinen Rücktritt ein. Die politische Diskussion dreht sich unter anderem um Obergrenzen für den Inlandspreis von Erdgas und für Exportquoten des Konsortiums.
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