Für Gewerkschaften Netto-Erhöhung noch kaum Thema

Menschenmenge in einer Bahnhofshalle vor Anzeigetafeln und einem Tabakladen.
Am Mittwoch wird weiterverhandelt. Zugverspätungen am Donnerstag erwartet.

Der Vorstoß der Eisenbahner für eine Nettolohn-Erhöhung findet derzeit innerhalb der Gewerkschaft noch nicht viele Anhänger.

Ein Mann in einem Anzug spricht vor einem unscharfen Hintergrund.
Einer davon ist Josef Muchitsch, Chef der Gewerkschaft Bau-Holz: "Ich halte es für eine gute Idee, eine Lohnerhöhung unabhängig von der Steuerbelastung zu machen." Besser wäre freilich, so Muchitsch, eine Senkung der Lohnsteuer, um das Nettoeinkommen zu erhöhen. Für die nächste Kollektivvertragsrunde im März/April 2015 kann sich Muchits eine Netto-Forderung vorstellen, wenn es bis dahin keine Steuerreform gibt. Vorerst ist das aber noch Muchitschs Privatmeinung, Beschlüsse gibt es nicht.

Einen formalen Beschluss gibt es auch in der Gewerkschaft Pro-Ge (Metaller) nicht. Dennoch ist die Marschrichtung für die kommende Herbstlohnrunde klar. „Eine Nettolohn-Erhöhung war bisher kein Thema“, formuliert ein Sprecher, „und es wird auch in Zukunft kein Thema sein.“

Mit der Forderung, eine Nettolohn-Erhöhung auszuhandeln, war die Gewerkschaft vida – der KURIER berichtete – bei der Lohnrunde für 34.000 Eisenbahner vorgeprescht. Roman Hebenstreit, Chef der vida-Verkehrssparte, begründete den Vorstoß damit, dass die hohe Steuerlast und die kalte Progression eine Brutto-Lohnerhöhung weitgehend auffressen.

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