Frauenquote in Aufsichtsräten soll auf 40 Prozent steigen
Zusammenfassung
- Frauenanteil in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen soll ab 30. Juni 2026 auf mindestens 40 Prozent steigen.
- Eine verbindliche Quote für Vorstände ist laut Justizministerin derzeit nicht umsetzbar, wäre aber wünschenswert gewesen.
- Bei Nichteinhaltung der Quote dürfen Aufsichtsratsposten nicht nachbesetzt werden, und Sozialpartner sollen Frauenförderung verstärken.
Der Frauenanteil in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen soll künftig bei mindestens 40 Prozent liegen. Das kündigte Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) am Mittwoch nach dem Ministerrat an.
Die Regelung soll mit 30. Juni 2026 in Kraft treten und setzt die Women-on-Boards-Richtlinie der EU um. Eine verbindliche Quote für Vorstände soll es keine geben.
Mit entsprechenden Regelungen in der Vergangenheit habe man den Frauenanteil in Aufsichtsräten bereits auf rund 32 Prozent gebracht, sagte Sporrer. Durch die EU-Regelung solle sie nun auf 40 Prozent steigen. Bei Missachtung der Quote dürften freigewordene Aufsichtsratsposten nicht nachbesetzt werden. Künftig sollen sich zudem die Sozialpartner verstärkt der Unterstützung von Frauen annehmen und "im Rahmen von Betriebsvereinbarungen auch für Frauenförderungen in den mittleren Rängen sorgen", so Sporrer.
Auch für Unternehmensvorstände wäre eine verbindliche Quote "wünschenswert gewesen", meinte die Justizministerin. Allerdings habe sich im Zuge der Verhandlungen herausgestellt, dass dies in einigen technischen Bereichen in dem vorgesehenen Zeitraum nicht umsetzbar gewesen wäre.
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