Französische Winzer bekommen Geld, wenn sie Weinstöcke aushacken
Zusammenfassung
- Frankreich unterstützt Winzer mit 130 Mio. Euro zur Rodung von Rebflächen, um Überproduktion zu verhindern.
- Die Maßnahme reagiert auf sinkenden Weinkonsum, Klimawandel und geopolitische Spannungen, stößt aber auf Kritik wegen erhöhter Waldbrandgefahr.
- Die Weinproduktion steigt leicht, bleibt aber unter dem Fünfjahresdurchschnitt; die Regierung bittet auch die EU um Unterstützung.
Die französische Regierung will eine Überproduktion von Wein verhindern und unterstützt die Winzer dazu mit 130 Mio. Euro. Sie sollen dazu bewegt werden, Rebflächen zu roden, teilte das Landwirtschaftsministerium am Montag mit.
Frankreich hat die Entfernung von Rebstöcken subventioniert, um der Überproduktion angesichts des sinkenden Weinkonsums entgegenzuwirken. Dieser Ansatz wurde von einigen Winzern kritisiert. Südliche Gebiete würden dadurch anfälliger für Waldbrände.
Branche leidet
"Die Branche leidet unter einer sich verschlechternden Situation, geprägt von den Auswirkungen des Klimawandels, die seit mehreren Jahren wiederholt die Ernten beeinträchtigen, dem anhaltenden Rückgang des Weinkonsums - besonders bei Rotweinen - und erheblichen geopolitischen Spannungen", erklärte das Ministerium. Es wolle auch die EU um Mithilfe bitten.
Die französische Weinproduktion wird laut Prognose des Landwirtschaftsministeriums vom September um drei Prozent gegenüber der vom Regen beeinträchtigten Saison des Vorjahres steigen. Sie werde jedoch 13 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt liegen, da eine Hitzewelle und Dürre im August sowie kleinere Rebflächen die Produktion in einigen wichtigen Regionen verringert hätten.
"Diese neue und sehr bedeutende finanzielle Anstrengung trotz einer besonders schwierigen Haushaltslage und vorbehaltlich der Verabschiedung eines Finanzgesetzes zeigt die Entschlossenheit der Regierung, unsere Weinbranche langfristig zu retten und ihr zu ermöglichen, sich zu erholen", erklärte Landwirtschaftsministerin Annie Genevard.
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