Finanzinvestor Elliott stellt Backwarenhersteller Aryzta Ultimatum

FILE PHOTO: The logo of Aryzta is seen during the company's annual shareholder meeting in Duebendorf
Um Bedingungen für Übernahmeangebot im Wert von knapp 800 Millionen Franken zu erfüllen.

Der Machtkampf um die Zukunft des Backwarenherstellers Aryzta geht in die entscheidende Phase. Der US-Finanzinvestor Elliott Advisors hat der Schweizer Firma bis am Dienstag um Mitternacht Zeit eingeräumt, um die Bedingungen für ein Übernahmeangebot im Wert von knapp 800 Mio. Franken zu erfüllen, wie zwei mit der Situation vertraute Personen sagten. So fordert Elliott, dass der Aryzta-Verwaltungsrat das Offert unterstützt oder zumindest eine neutrale Haltung einnimmt.

Zudem müsse das Unternehmen eine Transaktionsvereinbarung mit Elliott eingehen. Aryzta hatte am Montag eine Prüfung des Offerts angekündigt. Einer der Insider erklärte, es sei unwahrscheinlich, dass der Verwaltungsrat die Bedingungen bis zum Verstreichen des Ultimatums erfülle.

Dass die Beteiligungsgesellschaft aufs Tempo drückt, hat mit der Aktionärsversammlung am kommenden Dienstag zu tun. Mit der Wahl der Verwaltungsräte dürfte sich die Position von Präsident Urs Jordi, der einen Alleingang anpeilt, verbessern. Entsprechend versucht Elliott bis dahin, das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden.

In der aktuellen Zusammensetzung findet in dem achtköpfigen Gremium einem Insider zufolge gegenwärtig ein Kräftemessen zwischen den Befürwortern und den Gegnern einer Übernahme durch Elliott statt. Die Gegner halten die gebotenen 0,80 Franken (0,74 Euro) pro Aktie für zu niedrig. Über Bereichsverkäufe und Einsparungen wollen sie die Schulden des Unternehmens abbauen. Elliott würde einem Insider zufolge nach einer Übernahme dagegen auf größere Devestitionen verzichten.

Von den größeren Aktionären haben sich bisher der spanische Vermögensverwalter Cobas und der britische Hedgefonds Lodbrok Capital gegen das Vorgehen Elliotts ausgesprochen. Der aktivistische Investor Veraison ließ sich bisher nicht in die Karten blicken. Bei den Stimmrechtsberatern stützt ISS die Vorschläge des Verwaltungsrats, während die Schweizer Ethos die Wiederwahl Jordis und die Wahl eines weiteren Verwaltungsrats ablehnt.

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