Fast 318 Millionen Euro Verlust für die Telekom

Eine Frau joggt an einem Gebäude der Telekom Austria vorbei.
Massive Abwertung in Bulgarien, Probleme in Kroatien.
Eine Grafik der Telekom Austria Group mit Finanzdaten für das erste Halbjahr 2013 und 2014.
Die mehrheitlich dem mexikanischen Mobilfunkriesen America Movil gehörendeTelekom Austria (TA)gerät zunehmend unter Druck. Während die 400 Millionen Euro schwere Abwertung der bulgarischen Tochter Mobiltel der TA einen Halbjahresverlust von 317,8 Millionen einbrockte (siehe Grafik), brechen der TA vor allem in Österreich die Umsätze weg. In den ersten sechs Monaten setzte der Platzhirsch mit knapp 1,2 Mrd. € auf dem Heimmarkt um 11 Prozent weniger um als im 1. Halbjahr 2013. Ein Teil davon ist allerdings auf Änderungen bei der Verbuchung von Umsätzen zurückzuführen. Die Kunden dürften trotz der geschrumpften Umsätze vorerst nicht mit weiteren Tariferhöhungen zur Kasse gebeten werden. Zumindest heuer gebe es dafür – so TA-Chef Hannes Ametsreiter – „keine dringende Notwendigkeit“.

Sorgen macht der Telekom auch die kroatische Tochter Vipnet, deren operatives Ergebnis um mehr als ein Viertel einbrach. Die Hauptschuld daran gibt Ametsreiter der Regulierungspolitik der EU. Die dadurch massiv gesunkenen Roaming-Gebühren für Kunden aus anderen Netzen seit dem EU-Beitritt Kroatiens hätten voll auf die Bilanz des Mobilfunkers durchgeschlagen. Eine massive Firmenwertabschreibung wie bei der Mobiltel schließt der neue TA-Finanzchef Siegfried Mayerhofer „aus heutiger Sicht“ aber aus. Auch ein Rückzug ist nicht geplant. Ametsreiter: „Wir haben keine aktuellen Überlegungen, uns aus einem Land zurückzuziehen.“

Machtübernahme

Die weitere Expansion im Osten hängt maßgeblich von der geplanten Kapitalerhöhung von bis zu einer Milliarde Euro ab, die die Hauptversammlung am Donnerstag beschließen wird. Die Aktionärsversammlung wird auch die Machtübernahme durch die Mexikaner absegnen: Sie bestimmt 8 der 10 Kapitalvertreter im Aufsichtsrat.

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