EZB setzt Lockerungskurs fort: Leitzins sinkt auf 2,50 Prozent

EZB setzt Lockerungskurs fort: Leitzins sinkt auf 2,50 Prozent
Seit die Währungshüter Mitte 2024 auf einen Lockerungskurs umgeschwenkt waren, ist dies bereits die sechste Zinssenkung.

Die Leitzinsen im Euroraum sinken zum sechsten Mal seit Sommer 2024: Die Europäische Zentralbank (EZB) verringert den für Banken und Sparer wichtigen Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Die Bekämpfung der Inflation komme gut voran. Niedrigere Zinsen helfen der schwächelnden Konjunktur im Euroraum, weil Kredite tendenziell günstiger werden. Experten hatten dies im Schnitt erwartet.

Die EZB senkt nicht nur den Einlagenzins, sondern auch den Zins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können weiter: Statt 2,9 Prozent werden dafür nach der jüngsten Entscheidung des EZB-Rats 2,65 Prozent Zinsen fällig.

Für Sparerinnen und Sparer ist die erneute Leitzinssenkung keine gute Nachricht: Bekommen Geschäftsbanken weniger Zinsen für Gelder, die sie bei der EZB parken, senken sie meist die Tages- und Festgeldzinsen für ihre Kundschaft. Auf die Bauzinsen dürfte die erneute Leitzinssenkung hingegen keinen Einfluss haben, der Zinsschritt ist Experten zufolge schon eingepreist.

EZB senkt erneut Wirtschaftsprognose für Euroraum

Der Wirtschaft im Währungsraum traut die EZB im laufenden Jahr nur noch 0,9 Prozent Wachstum zu. Im Dezember hatten die Notenbank ihre Erwartungen bereits um 0,2 Prozentpunkte auf 1,1 Prozent heruntergesetzt. Auch die Teuerung im Euroraum wird nach Einschätzung der Notenbank langsamer zurückgehen als zuletzt erwartet.

Für 2026 prognostiziert die EZB nun einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den 20 Staaten mit der Gemeinschaftswährung um 1,2 Prozent. Im Dezember war die Prognose mit 1,4 Prozent noch optimistischer. Für 2027 sagt die Notenbank 1,3 Prozent Wachstum voraus.

Inflation von 2,3 Prozent für heuer erwartet

Die Teuerung wird langsamer zurückgehen als zuletzt erwartet. Für heuer rechnet die EZB mit einer Inflationsrate von 2,3 Prozent, im Dezember hatte die Notenbank noch 2,1 Prozent vorhergesagt. Für 2026 erwartet die EZB unverändert einen durchschnittlichen Anstieg der Verbraucherpreise im Euroraum um 1,9 Prozent. Für 2027 sagt die Notenbank eine Jahresinflation von 2,0 (bisher 2,1) Prozent voraus.

Wichtigste Aufgabe der EZB ist es, für einen stabilen Euro zu sorgen und so die Kaufkraft der Menschen zu erhalten. Erreicht sieht die Zentralbank ihr Ziel stabiler Preise mittelfristig bei einer Teuerungsrate von 2,0 Prozent im Euroraum.

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