EZB erhöhte Notfall-Anleihekäufe um 50 Prozent

EZB-Zentrale in Frankfurt am Main
Die Europäische Zentralbank hat die Geschwindigkeit ihrer PEPP-Käufe deutlich gesteigert.

Die EZB und die nationalen Euro-Notenbanken drücken bei ihren großangelegten Notfall-Anleihekäufen zur Stützung der Wirtschaft kräftig auf das Gaspedal. In der vergangenen Woche erhöhten sie ihre Nettokäufe von Staatsanleihen, Firmenbonds und anderen Wertpapieren im Rahmen ihres billionenschweren Pandemieprogramms PEPP um rund 50 Prozent auf ein Volumen 21,05 Mrd. Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag in Frankfurt mitteilte.

Das ist das höchste Niveau seit der Woche bis zum 4. Dezember. Die Zahlen enthalten Käufe bis einschließlich Mittwoch, da die Abwicklung etwa zwei Tage in Anspruch nimmt.

Die EZB hatte auf ihrer jüngsten Zinssitzung beschlossen, die Geschwindigkeit ihrer PEPP-Käufe im zweiten Quartal deutlich zu steigern. Damit stemmt sie sich gegen den jüngsten Anstieg der Renditen von Staatsanleihen der Euro-Länder. Denn sie will mitten in der Pandemie höhere Finanzierungskosten für Unternehmen, Staaten und Haushalte verhindern. Denn dies käme wegen der weiter mauen Konjunktur im Euroraum zur Unzeit.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte in der vergangenen Woche gesagt, dass sich das beschlossene höhere Tempo voraussichtlich erst mit der Zeit in den Daten widerspiegeln wird.

Am Montag bekräftigte die EZB-Chefin frühere Warnungen, dass der wirtschaftliche Ausblick der Eurozone nach wie vor von Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Pandemie und der Impfkampagnen geprägt sei. Die Währungshüter hatten im Februar im Rahmen des PEPP-Programms Papiere im Volumen von knapp 60 Mrd. Euro erworben. Finanzanalysten erwarten, dass die Monatsvolumina nun deutlich zunehmen werden.

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