Eurowings stockt Flüge von Deutschland nach Mallorca auf

Eurowings verurteilte den Aufruf zum Warnstreik
Das Robert-Koch-Institut hat am Freitag die Balearen von der Liste der Corona-Risikogebiete gestrichen.

Wegen der immensen Nachfrage in Deutschland nach Mallorca-Flügen hat die Lufthansa-Tochter Eurowings hunderte Zusatzverbindungen für Ostern aufgelegt. Nach der Entscheidung des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Freitag, Mallorca und weitere Gebiete Spaniens von der Liste der Corona-Risikogebiete zu nehmen, seien die Flüge "im Nu ausgebucht" gewesen, teilte Eurowings am Sonntag mit.

Das "bisher knappe" Mallorca-Angebot sei daher ausgeweitet worden - für die beginnende Oster-Reisezeit wurden 300 Zusatzflüge aufgelegt. Sprunghaft angestiegen seien die Buchungen dabei "quer über das ganze Land", erklärte Eurowings weiter. Sie betreffen demnach die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn ebenso wie Hamburg und Stuttgart. Für das Reisen nach Mallorca ist demnach ein negativer PCR-Test nötig.

Sieben-Tages-Inzidenz

Das RKI hatte am Freitag erklärt, dass die Einstufung von Mallorca, den übrigen Balearen und weiterer Gebiete Spaniens als Risiko-Gebiete zurückgenommen wurde. Gleiches gilt für einige Regionen in Portugal und in Dänemark. Entscheidend für die Streichungen von der Risikoliste ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, die in den betroffenen Regionen unter 50 gefallen ist. In Deutschland liegen derzeit alle Bundesländer darüber. Der Wert für die Balearen betrug am Freitag dagegen 21,3. Zum Vergleich: In Österreich stieg die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche von 175,6 auf 207,8.

Auf dem spanischen Festland wird die deutsche Reisewarnung für die Küstenregionen Valencianische Gemeinschaft und Murcia mit beliebten Urlaubszielen wie Benidorm, Calpe, Javea und Denia aufgehoben, außerdem im Landesinneren für die Extremadura, La Rioja und Kastilien-La Mancha. In Dänemark gilt nun die Region Nordjylland als "risikofrei".

Auch in der gesamten Nordhälfte Portugals (Regionen Norte und Centro) inklusive Porto fallen die Reisebeschränkungen. Portugal galt bisher noch als Virusvariantengebiet mit besonders strengen Regeln. Die besonders beliebte Südküste Algarve, die Atlantikinsel Madeira und die Hauptstadt Lissabon gelten nun wieder als "normales" Risikogebiet. Wer von dort nach Deutschland einreist, muss auch künftig zehn Tage in Quarantäne, die man aber mit einem negativen Test nach fünf Tagen verkürzen kann. Außerdem wird ein erster Test spätestens 48 Stunden nach Einreise fällig.

Bereits in der vergangenen Woche war die Halbinsel Istrien an der kroatischen Adria als erste Urlaubsregion im europäischen Ausland von der deutschen Risikoliste genommen worden. Für die Ferienregionen in Griechenland, Italien, Frankreich, Österreich oder in der Türkei bleiben die Reisebeschränkungen Deutschlands dagegen bestehen.

Balearen vom Tourismus abhängig

Auf den spanischen Inseln hatten die neuen Einstufungen in Deutschland am Freitag Jubel ausgelöst. Die wirtschaftliche Lage auf Mallorca ist derzeit dramatisch. Die Tourismus-Branche auf den Balearen, zu denen auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, hat in normalen Jahren einen Anteil von 35 Prozent am Regionaleinkommen.

2020 brach aber die Zahl der Urlauber um 87,4 Prozent auf 1,7 Millionen ein. Mit der Aufhebung der Reisebeschränkungen soll die Wende kommen. TUI hat bereits angekündigt, erste große Hotels auf Mallorca bereits ab dem nächsten Wochenende zu öffnen und dann auch Flüge von Hannover, Frankfurt und Düsseldorf anzubieten.

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