EU will Ausstieg aus russischer Energie-Abhängigkeit vereinbaren

Die Preise für Erdöl steigen stetig.
Textentwurf für Gipfel am Donnerstag. Ausstieg dürfte in der Praxis schwierig werden.

Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen bei ihrem Gipfel in dieser Woche einem Erklärungsentwurf zufolge den Abbau der Abhängigkeit von russischer Energie beschließen. "Wir haben vereinbart, unsere Abhängigkeit von russischen Gas-, Öl- und Kohleimporten zu beenden", hießt es in dem Text, der am Montag der Nachrichtenagentur Reuters vorlag.

Bei dem Treffen am Donnerstag und Freitag in Versailles sollen zudem die gemeinsame Verteidigung sowie der Antrag der Ukraine auf eine EU-Mitgliedschaft Thema sein. Weiter soll besprochen werden, wie die EU unabhängiger von Importen von Mikrochips und Pharmazeutika sowie Lebensmittel werden kann.

Große Mengen

Die EU bezieht gegenwärtig 45 Prozent ihres importierten Erdgases aus Russland, zusammen mit einem Drittel seines Öls und fast der Hälfte der Kohle. Entsprechend schwierig dürfte der Ausstieg werden. Der Ukraine-Krieg habe die Lage jedoch grundlegend verändert, heißt es in dem Entwurf: "Der russische Angriffskrieg stellt eine tektonische Verschiebung in der europäischen Geschichte dar."

Unter anderem soll durch Flüssig-Erdgas (LNG), Biogas und Wasserstoff die Energie-Versorgung auf eine breitere Basis gestellt werden. Auch der Ausbau erneuerbarer Energien soll vorangetrieben werden. Die europäischen Strom- und Gas-Netzwerke sollen zudem stärker verzahnt werden, um Ressourcen besser auszunutzen und die Ausfallsicherheit zu erhöhen.

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