EU-Bankenaufsicht: Viele Banken zu nachlässig bei faulen Krediten

Die EZB lässt ihre Maßnahmen unverändert
Die Europäische Zentralbank (EZB) überwacht 115 Institute.

Viele Banken im Euroraum gehen laut EZB-Bankenaufsicht immer noch zu nachlässig mit Krediten um, die wegen der Pandemie zu wackeln drohen. Die Bankenwächter hatten die Branche wiederholt dazu aufgerufen, rechtzeitig Vorsorge dafür treffen, wenn Kreditrückzahlungen ins Stottern geraten oder auszufallen drohen. "Etwa zwei von fünf Banken, das sind 40 Prozent, weisen erhebliche Lücken auf bei dem, was wir erwarten", sagte der oberste EZB-Bankenaufseher Andrea Enria zu Reuters.

Enria zufolge rechnen einige Banken bei ihren Kalkulationen nicht ein, dass staatliche Unterstützungsmaßnahmen irgendwann auslaufen werden. Auch zögerten manche, in Schwierigkeiten geratene Kreditnehmer früh genug zu kontaktieren. Es gebe auch die Tendenz erst einmal abzuwarten, ob dann nicht eine wirtschaftliche Erholung einsetze. "Aber es könnte Banken geben, die wirklich versuchen, Probleme unter den Teppich zu kehren", sagte er.

Die Europäische Zentralbank (EZB) kontrolliert seit Herbst 2014 die großen Banken des Währungsraums, darunter in Deutschland die Deutsche Bank und die Commerzbank. Aktuell überwacht sie 115 Institute.

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