Eskalation im Handelsstreit drückt Kurse an der Wall Street

Ein Börsenhändler mit Brille blickt auf die Anzeigetafeln der Wall Street.
Der Dow Jones beendete den Handelstag um 1,79 Prozent tiefer bei 25.965,09 Einheiten.

Die US-Börsen sind am Dienstag noch tiefer in die Verlustzone gerutscht. Grund für die schlechte Stimmung an der Wall Street ist die jüngste Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China.

Der Dow Jones beendete den Handelstag um 1,79 Prozent tiefer bei 25.965,09 Einheiten. Der marktbreite S&P-500 verlor 1,65 Prozent auf 2.884,05 Zähler. Der Nasdaq Composite fiel um 1,96 Prozent auf 7.963,76 Zähler.

Am Wochenende hatte US-Präsident Trump über Twitter verkündigt, die Sonderzölle auf chinesische Einfuhren von zehn auf 25 Prozent zu erhöhen - und zwar bereits ab Freitag. Am Montag hatten die US-Börsen ihre schweren Verlusten aus dem Frühhandel im Tagesverlauf dann jedoch deutlich eingedämmt und waren schließlich nur leicht tiefer aus dem Handel gegangen. Dass das Thema für die Anleger aber noch lange nicht ausgestanden ist, zeigte sich nun am Dienstag. Die Aktienmärkte eröffneten klar im Minus und weiteten ihre Verluste mit Fortdauer des Handelstages immer weiter aus.

Die Handelsgespräche zwischen den beiden Staaten sollen unterdessen fortgesetzt werden. Die Unterhändler sollen mit einem Tag Verspätung gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan am Donnerstag und Freitag in Washington zusammenkommen, wie beide Seiten bestätigten. Die chinesische Delegation werde unverändert von Vizepremier Liu He angeführt, teilte das Pekinger Handelsministerium am Dienstag mit.

"Zusagen zurückgezogen"

Mit der Ankündigung wurde vorerst die Ungewissheit über den weiteren Verlauf der Handelsgespräche beseitigt, da die Verhängung neuer Zölle in Peking für erkennbare Verärgerung gesorgt hatte. „Zusätzliche Zölle werden keine Probleme lösen“, sagte Außenamtssprecher Geng Shuang vor Journalisten in Peking. Die US-Regierung machte China für die Eskalation verantwortlich. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer sagte am Montag, China habe in den Verhandlungen bereits gemachte Zusagen wieder zurückgenommen.

Abseits des Handelsstreits stemmten sich die Aktien von AIG deutlich gegen den schwachen Trend und zogen um über sieben Prozent an. Der Versicherer hat mit seinen Geschäftszahlen für das erste Quartal die Erwartungen von Analysten übertroffen. Das versicherungstechnische Ergebnis war erstmals seit der Finanzkrise 2008 wieder positiv.

Dagegen gerieten die Titel des Pharmaunternehmens Mylan schwer unter Druck und brachen als schwächster Wert im S&P-500 um fast 24 Prozent ein. Börsianern zufolge hatten die Investoren bei dem Unternehmen auf Anzeichen für eine Wende gehofft, wurden nun aber eines Besseren belehrt. Vor allem die Umsatzentwicklung im ersten Quartal enttäuschte die Marktteilnehmer.

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