Erster Hoffnugsschimmer? Britische Inflation hat sich etwas abgeschwächt
Die hohe britische Inflation hat sich im November deutlicher als erwartet abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen um 10,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Im Oktober war die Teuerungsrate mit 11,1 Prozent auf den höchsten Stand seit 1981. Während Benzin sich nicht mehr so stark verteuerte, zogen die Preise in Restaurants, Cafes und Pubs an.
"Ich weiß, dass es für viele im Moment schwierig ist, aber es ist wichtig, dass wir die harten Entscheidungen treffen, die erforderlich sind, um die Inflation zu bekämpfen – den Feind Nummer eins, der alle ärmer macht", kommentierte Finanzminister Jeremy Hunt die neuen Daten auch mit Blick auf die Sparpläne der Regierung. "Wenn wir jetzt die falschen Entscheidungen treffen, werden die hohen Preise anhalten und den Schmerz für Millionen verlängern."
Großbritannien macht wegen der hohen Inflation und der Energiekrise wirtschaftlich schwere Zeiten durch. "Wir werden ein verlorenes Jahrzehnt des Wachstums erleben, wenn nicht gehandelt wird", sagte der Generaldirektor des Industrieverbandes CBI, Tony Danker. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwartet, dass Großbritannien 2023 schwächer abschneiden wird als die meisten anderen Volkswirtschaften Europas.
Auch die Bank of England (BoE), die vor der neunten Zinsanhebung in Serie steht, erwartet eine lange Rezession. Sie könnte ihren Leitzins an diesem Donnerstag erneut anheben. Viele Experten gehen von einem Schritt von 3,00 auf 3,50 Prozent aus. Damit soll die Inflation bekämpft werden. Allerdings könnte damit auch die Konjunktur weiter belastet werden, da Kredite für Investitionen und Konsum teurer werden.
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