Erste Bank erprobt ab 2014 "Superfilialen"
Die Erste Bank Österreich, Österreich-Tochter der börsenotierten Erste Group, bastelt an einem völlig neuartigen Filialkonzept. Ein Probelauf soll 2014 beginnen. In Ballungszentren und im Umfeld neuer städtischer Großprojekte sollen große Filialen mit Dutzenden Beratern entstehen - nach bisherigem Stand zumindest in Wien eine pro Bezirk. Daneben sollten in den Bezirken jeweils auch mehrere kleine Filialen für den schnellen täglichen Bankbedarf betrieben werden.
Die Standorte für die neuen Großfilialen wurden noch nicht verraten, weil noch wegen der in Frage kommenden Immobilien verhandelt wird. Die dem Vorstand vorschwebenden Full-Service-Niederlassungen sollen jeweils 30 bis 40 Mitarbeiter haben. Zur Zeit sind es in den rund 120 Erste-Filialen im Schnitt zehn. 2003 hatte die Bank 163 Filialen.
"105 bis 110, viel weniger werden es nicht werden"
Die Öffnungszeiten werden dabei wieder ein Thema, da müsse man "dranbleiben". Fürs schnelle Geldgeschäft stellt die Bank auch neue Onlinebank-Angebote vor, beschleunigt vom Smartphone-Boom. Zur Zeit wird erprobt, dass Kunden Erlagscheine fotografieren und dann gleich Überweisungen aktivieren können sollen - das Ausfüllen soll entfallen.
Die Millionen ist das Ziel
Rund 860.000 Privatkunden zählt die Erste Bank in Österreich zur Zeit, Ziel ist eine Million. Der Kundenanteil solle von 29 auf dann 33 Prozent steigen. Wachstum erhofft sich die Bank auch bei Firmenkunden, wo sie sich nach dem Rückzug bzw. Teilrückzug anderer Player aus dieser Sparte in Österreich (Stichwort: ÖVAG, BAWAG, Hypo Alpe Adria) gerade neue Chancen ausrechnet.
Bankgeheimnis
Von der Debatte ums Bankgeheimnis sieht sich die Erste mit ihren Kunden weniger erfasst, das Bankgeheimnis für ausländische Anleger sei "kein klassisches Wiener Thema", eher eines von Geldinstituten in westösterreichischen Grenzgebieten.
"Besonders taugen tut das den Leuten aber nicht", so die Erste-Vorstände. Auch sie mussten dazu "einige Kundengespräche führen". Nicht eben vertrauensbildend laufe zudem die politische Diskussion um Sparer-Selbstbehalte.
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