Erfolgreiche Karriere nach der Politik in der Privatwirtschaft

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Warum Ex-ÖVP-Politiker Axel Melchior jetzt in den Aufsichtsrat des börsenotieren Baukonzerns Porr bestellt wurde.
Andrea Hodoschek

Andrea Hodoschek

Dass Politiker in der Privatwirtschaft reüssieren, ist keineswegs selbstverständlich. Von einem Versorgungsjob war daher auch die Rede, als sich der ÖVP-Mandatar Axel Melchior aus der Politik verabschiedete und 2022 in der IGO Industries des Tiroler Industriellen und ÖVP-Sympathisanten Klaus Ortner andockte. Melchior war Generalsekretär und Bundesgeschäftsführer der Volkspartei und saß für Türkis bis 2024 im Nationalrat.

Solche Spekulationen konnte freilich nur jemand anstellen, der Ortner nicht kennt.

Ortner, der einen internationalen Technologie-Konzern mit mehr als 24.000 Mitarbeitern im Bereich Gebäudeausstattung und Anlagenbau aufgebaut hat, stellt an sich und seine Manager sehr hohe Leistungsansprüche. Er wurde im Vorjahr vom Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Museum Ortner

Der Industrielle und Kunstfreund Klaus Ortner baute eines der spektakulärsten heimischen Privatmuseen

Melchior, 43, klapperte anfänglich die zahlreichen Baustellen des Konzerns ab, er lernte das Geschäft von Grund auf kennen und stieg rasch ins Management auf. Er ist Prokurist der IGO Industries und Geschäftsführer der IGO Innovation GmbH, in der die Investitionen des Konzerns gebündelt und die Start-up-Beteiligungen im Bereich Risikokapital gemanagt werden. 

Vor Kurzem wurde der vierfache Vater auch  in den Aufsichtsrat des börsenotierten Baukonzerns Porr bestellt, Ortners IGO-Gruppe ist dort maßgebliche Aktionärin.

Forschungs-Chefin

Ebenfalls neu im Porr-Aufsichtsrat ist Henrietta Egerth, Chefin der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

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Henrietta Egerth, FFG-Geschäftsführerin

Ihre Themen sind Innovation, Forschung und Nachhaltigkeit. Egerth sitzt auch im Aufsichtsrat der Erste Group. Gerade in der Bauwirtschaft sehe sie "großes Potenzial. Durch neue Technologien, digitale Lösungen und nachhaltige Materialien kann die Effizienz erhöht und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag für Gesellschaft und Umwelt geleistet werden", erklärte sie nach ihrer Bestellung. 

Thomas Gangl, Ex-OMV-Vorstand und Borealis-Chef, zieht mit 1. Mai in den Aufsichtsrat der Erema Group ein, einem Hersteller von Recycling-Maschinen.

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Ex-OMV-Vorstand Thomas Gangl

Gangl verabschiedete sich erst kürzlich vom britischen Stahlkonzern Liberty.

andrea.hodoschek@kurier.at

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