Saudischer Staatsfond und Trump-Schwiegersohn kaufen Spielefirma EA

Auf einer Veranstaltung spielen Leute das neue EA Sports FC 25 vor einem großen Bildschirm.
Die Übernahme kostet 55 Mrd. Dollar. Der FIFA-, Battlefield- und Sims-Macher soll von der Börse genommen werde.

Zusammenfassung

  • Electronic Arts wird für 55 Milliarden Dollar von einem Konsortium um den saudischen Staatsfonds, Affinity (Jared Kushner) und Silver Lake übernommen und von der Börse genommen.
  • Die Übernahme ist die zweitgrößte in der Videospielbranche und muss noch von US-Behörden genehmigt werden.
  • Der saudische Staatsfonds setzt verstärkt auf E-Sport und könnte planen, EA-Titel künftig  auf Mobilgeräten und Streaming-Apps anzubieten.

Mit Spielen wie EA Sports FC (früher FIFA), Sims, F1, Battlefield, Apex Legend und Dragon Age zählt Electronic Arts mit einem Jahresumsatz von mehr als sieben Milliarden Dollar zu den größten Videospielunternehmen der Welt. Jetzt soll der Konzern an Investoren verkauft und von der Börse genommen werden. 

Der saudische Staatsfonds die Investmentgesellschaft Affinity des Trump-Schwiegersohns Jared Kushner und Silver Lake boten 55 Milliarden Dollar (rund 47 Mrd. Euro) für EA. Am Montag gab das Unternehmen bekannt, dem Deal zugestimmt zu haben. 

Zweitgrößte Übernahme in der Videospielbranche

Aktionäre sollen 210 US-Dollar pro Aktie erhalten. Das sind 25 Prozent mehr als der Kurs der Aktie vor Bekanntwerden der Vereinbarung am vergangenen Freitag betrug. In den vergangenen Tagen hatten die Papiere nach Gerüchten um eine Übernahme kräftig zugelegt. 

Sollte der Deal durchgehen, wäre EA das bislang größte Unternehmen, das von der Börse genommen wird, und die zweitgrößte Übernahme in der Videospielindustrie, nach dem Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft im Jahr 2023 um knapp 69 Mrd. Dollar. 

Trump-Schwiegersohn mit von der Partie

Der Deal muss noch vom US-Ausschuss für Auslandsinvestitionen genehmigt werden, der internationale Transaktionen aus Sicherheitsgründen prüft. Das dürfte allerdings kein Problem sein. Saudi Arabien unterhält gute Beziehungen zur Trump-Administration. Bei dem Deal an Bord ist mit Affinity auch die Investmentfirma des Trump-Schwiegersohns Jared Kushner. Der saudische Staatsfonds zählt auch zu deren Geldgebern. 

Fokus auf E-Sport

Der Staatsfonds versucht, seine Investitionen außerhalb des Ölgeschäfts zu diversifizieren und hielt schon bisher 10 Prozent an EA. Zuletzt setzte man verstärkt auf den Sport- und E-Sport-Bereich. Im Sommer fand  der diesjährige E-Sports World Cup im saudi-arabischen Riad statt, bei dem insgesamt 70 Millionen Dollar an Preisgeld vergeben wurden. Aber auch in die Golf-Liga LIV Golf und in Kampfsportwettbewerbe ist man investiert. 

Marktbeobachter gehen laut der New York Times davon aus, dass populäre EA-Titel künftig auch auf Mobilgeräten und Streaming-Apps verfügbar gemacht werden. Das Spieleunternehmen hatte zuletzt mit leicht rückläufigen Einnahmen zu kämpfen. So blieb etwa die jüngste Ausgabe des Zugpferds EA Sports FC  hinter den Erwartungen zurück. Große Hoffnungen setzt man auf den 6. Teil der Battlefield-Reihe, der noch im Oktober veröffentlicht werden soll. 

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