Drastischer Anstieg bei Telefon- und Datennutzung

Ukrainian photographer Kate Kondratieva takes remote portraits of people via video call from home in Kiev
Boom bei Video-Partys und Video-Konferenzen. TV-Nachrichten werden stärker nachgefragt als Filme.

Das Coronavirus hat die Datennutzung in Österreich durcheinandergewirbelt. Klaus Steinmaurer, Geschäftsführer des Telekom-Regulators RTS, hat zwei Phänomene beobachtet: Seit Mitte März ging die Telefonie um bis zu 60 Prozent nach oben. Vor allem Gespräche vom mobilen zum Festnetz stiegen massiv an. Es habe sich um Informationsanrufe gehandelt, oft gewählt wurden 1450 und 0500-er-Nummern. Die Steigerung habe sich bei 30 bis 40 Prozent eingependelt.

Rückgang mit Schulbeginn

Die Datennutzung sei ebenfalls um zu 60 Prozent gestiegen, was u.a. an Videokonferenzen und Video-Haus-Partys liege. Einen Rückgang werde es erst geben, wenn die Schule beginne und das Heim-Lernen wegfalle.

Das Niveau der Datennutzung werden höher als vor der Krise bleiben, da Videokonferenzen und ähnliches bleiben würden, glaubt Steinmaurer. Das Datenvolumen der vergangenen drei Monate schätzt er in Österreich auf 2,5 Millionen Terabyte, im dritten Quartal 2019 waren es 1,5 Millionen Terabyte.

Höhepunkt am Abend

Beim Kommunikationsanbieter A1 ist die Datennutzung seit Mitte März um 30 Prozent gestiegen, sagt Sprecherin Livia Dandrea-Böhm. Die Zahl der Telefonate sei um mehr als das Doppelte gestiegen. Höhepunkt der Datennutzung sei am Abend, die TV-Nutzung habe deutlich zugenommen.

Nachrichtensendungen würden stärker nachgefragt als Filme. Einen leichten Rückgang habe es in der Osterwoche gegeben, das Datennutzungsniveau sei aber immer noch viel höher als vor der Krise. Kapazitätsengpässe seien nicht zu erwarten: „Wir haben Reserven.“

Der KURIER kooperiert mit A1 mit dem neuen Mobiltarif Data Unlimited.

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