DiTech: Die meisten Mitarbeiter sind schon weg

Ein DiTech-Laden mit dem Slogan „Computer. Und nicht irgendwas.“.
Die lezten Abverkaufstage laufen: Bis Ende April sollen alle 22 Filialen zugesperrt haben.

DiTechs Schicksal ist besiegelt, die Schließung des insolventen Computerhändlers schreitet zügig voran. "Jeden Tag schließt eine Filiale“, sagt Masseverwalter Günther Hödl, bis Ende nächster Woche sollen alle 22 Standorte dichtgemacht haben.

Arbeitnehmer haben bei einer Insolvenz die Möglichkeit, das Arbeitsverhältnis durch einen vorzeitigen Austritt aufzulösen – über die Hälfte der 254 Mitarbeiter hat dies bereits getan.

Der IT-Händler versucht mit "30 Prozent auf alles" sein Lager zu leeren. Beim Abverkauf ist laut dem Masseverwalter "einiges reingekommen", genauere Zahlen wollte er vorerst nicht nennen. Sachverständigte nehmen derzeit die DiTech-Buchhaltung unter die Lupe und prüfen, ob es zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei.

DiTech ist die jüngste Pleite in einer langen Liste an gescheiterten Computer- bzw. Elektrohandelsketten.

Herlango musste 1992 Insolvenz anmelden. Konkurrent Niedermeyer griff um 115 Mio. Schilling (8,4 Mio. Euro) zu. Im Vorjahr erwischte es dann auch diese Kette (35 Mio. Euro Passiva). Bereits 1996 schlug für Escom die letzte Stunde. Das deutsche Unternehmen wuchs innerhalb von vier Jahren auf 450 Filialen in ganz Europa, davon 13 in Österreich, an. Die zu schnelle Expansion, gepaart mit einem ruinösen Preiswettbewerb insbesondere mit Marktführer Vobis, führten in die Pleite. Vobis selbst ging es in Österreich nicht besser. Nach einer Fusion mit Birg Computer im Jahr 2000 zu Vobitech folgte bald die Insolvenz. Manfred Birg kaufte das Unternehmen mit reduzierter Filialzahl und kündigte ein „starkes Comeback“ unter der Marke Birg an. Doch schon 2006 folgte das endgültige Aus. Wenig Glück hatte auch die deutsche MakroMarkt/Pro Markt. Die Filialen in Österreich mussten 2006 zusperren. Mit 60 Mio. Euro Passiva folgte 2010 mit Cosmos/Köck die nächste Großpleite. 1160 Mitarbeiter in 27 Filialen waren betroffen. 2006 zog sich die slowenische Kette BOF aus Österreich zurück (u. a. im Wiener Kaufhaus Steffl vertreten), 2011 der tschechische Elektronik-Diskonter Okay.

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