Die Bahnindustrie läuft auf Schiene

Die österreichische Bahnindustrie ist nicht nur bei den ÖBB, die für ein Drittel des Inlandsumsatzes der Branche sorgen, sondern vor allem im Ausland gefragt. 70 Prozent des Umsatzes von 2,1 Milliarden Euro werden exportiert. Legt man die Exporte auf die Einwohnerzahl um, ist Österreich Weltmeister.
Die Branche beschäftigt 9000 Mitarbeiter, rechnet man die Jobs bei den Zulieferern dazu, sichert die Sparte laut einer Studie des Economica-Instituts mehr als 20.000 Jobs in Österreich. Zu den größten Exporteuren zählt unter anderem die voestalpine mit Schienen und Weichen-Systemen.
41 Patente je eine Million Einwohner
Basis für die gute Entwicklung ist der Erfindungsreichtum der heimischen Bahntechniker. In der Bahnindustrie kommen 41 Patente auf je eine Million Einwohner. Damit ist Österreich auch Patent-Weltmeister vor Deutschland und der Schweiz.
Dazu trägt auch die Forschungsförderung des Verkehrsministeriums bei, 2017 fließen laut Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) 10 der insgesamt 500 Fördermillionen des Ministeriums in Bahn-Technologien.
Impulse für eine Wachstum der Branche wünscht sich Leichtfried durch steigende Bahn-Investitionen in Europa. Diese müssten von den Staatsschulden ausgenommen oder als öffentliche Investitionen abgeschrieben werden können.
Konkurrenz aus China
Zunehmende Konkurrenz bekommt die heimische Industrie aus China. Die chinesische Bahnindustrie hat wie berichtet Wien als Europa-Zentrale gewählt und hat bereits einen Fuß in der Tür: Der tschechische private Zugbetreiber Leo Express bekommt 2018 drei Triebzüge vom Hersteller CRRC, für 30 weitere gibt es einen Rahmenvertrag.
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