Deutsche Regierung will erhöhte E-Auto-Prämie bis 2025 verlängern

Neuartige Akkus sollen E-Autos günstiger machen
Über 2021 hinaus bis 2025 - Regierungskreise: Lkw-Kaufprämie wird kommen.

Der Kauf von Elektro-Autos für eine klimafreundliche Verkehrswende soll in Deutschland länger und damit stärker gefördert werden als bisher geplant. Die zuletzt von der Regierung verdoppelte Kaufprämie für Elektro-Autos solle über 2021 hinaus bis 2025 greifen, sagten Regierungs- und Branchenvertreter am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings werde sie ab 2022 in zwei Stufen gekürzt.

Bei sogenannten Plug-in-Hybriden, die auch mit Benzin oder Diesel fahren, soll die Kürzung ab 2022 stärker ausfallen oder sogar ganz wegfallen. Auf diese Eckpunkte hat sich die Regierung den Kreisen zufolge im Vorfeld des Autogipfels mit der Branche und verschiedenen Fachministern unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel verständigt. Der Video-Autogipfel ist für Dienstag 19 Uhr angesetzt.

Zusammen mit der Prämie der Hersteller werden E-Autos bis 40.000 Euro Kaufpreis derzeit mit 9.000 Euro gefördert. Dies hat zu einem massiven Anstieg der Nachfrage geführt, die teilweise von den Produzenten nicht mehr bedient werden kann. Durch die Verlängerung über 2021 hinaus könnte sich der Käufer-Ansturm entzerren und bis 2025 verstetigen, so das Kalkül hinter der Verlängerung.

Die Details wie die Kürzungen ab 2022 und die weitere Förderung der Plug-in-Hybride solle das Wirtschaftsministerium nach dem Autogipfel ausarbeiten, hieß es in Regierungskreisen. Das federführende Wirtschaftsministerium wollte sich nicht zu den Details äußern. Eine Sprecherin verwies aber auf Äußerungen von Ressortchef Peter Altmaier (CDU), der sich für eine Verlängerung der Extra-Prämie eingesetzt habe.

Unangetastet bleiben die Basisprämien, die von der Regierung ohnehin bis 2025 festgeschrieben sind. Sie betragen für E-Autos 3.000 Euro und für Plug-in-Hybride 2.250 Euro. Mit der gleichen Summe werden sie jeweils von Herstellern aufgestockt.

Auch auf Druck der SPD wird es voraussichtlich zudem eine Abwrackprämie für ältere Lkw zugunsten moderner Euro-VI-Fahrzeuge geben. Hier geht es um Zuschüsse von bis zu 15.000 Euro pro Laster. Das SPD-geführte Umweltministerium, das eher skeptisch war, werde hier wohl einlenken, sagten Regierungsvertreter. Die Branche leidet besonders stark unter der Corona-Krise. Die IG-Metall und die Betriebsräte, traditionelle SPD-Klientel, hatten sich hier stark für die Branche eingesetzt.

Wenig Chancen wird dagegen derzeit dem ebenfalls von der SPD geforderten Innovationsfonds eingeräumt, auch "Zukunftsfonds Automobil" genannt. Hier sollten notleidende Betriebe, auch Zulieferer, in den nächsten beiden Jahren mit insgesamt einer Milliarde Euro im Strukturwandel hin zur Elektromobilität subventioniert werden.

Kommentare