Deutsche Industrie rechnet mit weiter rückläufigen Umsätzen
Die deutsche Industrie rechnet für das vergangene und das neue Jahr erneut mit einem Rückgang der Produktion und der Umsätze in der Metall- und Elektroindustrie. "Wir werden auch 2022 nicht auf dem Niveau von 2018 sein", sagte der Präsident des Verbands Gesamtmetall, Stefan Wolf zur dpa. Schon vor der Corona-Pandemie hatte sich die Branche 2019 in einer Rezession befunden. 2020 folgte dann der vorübergehende Einbruch.
"In der M+E-Industrie insgesamt liegen wir bei der Produktion aktuell um 14 Prozent unter dem Stand von Ende 2018." Was das konkret bedeutet, schilderte Wolf am Beispiel der Autoindustrie. 2018 habe die weltweite Produktion noch bei rund 95 Millionen Fahrzeugen gelegen. Zwei Jahre später waren es nur noch 75 Millionen Neuwagen. 2022 dürften es laut Wolf wieder 82 bis 83 Millionen Fahrzeuge sein.
Angespannte Lage
Die Produktion werde derzeit vor allem durch die Lieferengpässe insbesondere bei Elektro-Bauteilen eingeschränkt. Doch auch bei anderen Materialien sei die Lage angespannt. "Wir haben Verknappungen im Bereich Stahl, bei Aluminium oder auch bei Kunststoffgranulaten", betonte Wolf. Das führe in Kombination mit den hohen Energiekosten zu "dramatischen Preissteigerungen für die Unternehmen".
Dass sich das Angebot in absehbarer Zeit an die Nachfrage anpassen wird, sieht der Gesamtmetallchef nicht. "Diese Probleme in den Lieferketten werden uns sicherlich noch die nächsten zwölf Monate beschäftigen", sagte Wolf. Erst im Verlauf des Jahres 2023 rechne er mit Entspannung. "Die IG Metall ist deshalb gut beraten, nächstes Jahr in der Lohnrunde Maß zu halten." Angesichts der hohen Energiekosten und der schwachen Umsatzerwartung würden deutlich höhere Löhne die Unternehmen überfordern.
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