Deutsche Bundesbank tauscht verschmutztes Bargeld aus Flutgebiet um

Katastrophale Ausmasse und Schaeden nach Unwettertief "Bernd"
Bundesbank-Vorstand: "Die Bearbeitung der Noten muss so schnell wie möglich erfolgen, bevor sie verklumpen und hart wie Beton werden".

Mehr als 50 Millionen Euro an beschädigtem Bargeld haben Privatleute aus den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie Banken und Sparkassen bis jetzt bei der Bundesbank für eine Rückerstattung eingereicht. Die oft stark mit Schlamm, Abwässern und Heizöl verdreckten Geldscheine werden von Spezialisten der Bundesbank in Mainz gewaschen, getrocknet und geprüft, damit die Einreicherinnen und Einreicher ihr Geld in frischen Noten zurückbekommen.

Dabei ist Eile geboten: "Die Bearbeitung der Noten muss so schnell wie möglich erfolgen, bevor sie verklumpen und hart wie Beton werden", erklärte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann im Analysezentrum für Falschgeld und beschädigtes Bargeld am Mittwoch in Mainz.

Keine Arbeit für Menschen mit empfindlichen Nasen: Die eingeschweißt angelieferten Bündel stinken teils eklig, wenn sie aus der Plastikfolie herausgenommen werden. Spezialisten waschen die Scheine vorsichtig, befreien sie von Dreck, trocknen und glätten sie dann. Andere prüfen und zählen die Scheine.

Für die Bürgerinnen und Bürger ist der Service kostenlos. Die eingereichten Summen wurden registriert und werden zurückerstattet. Zwei wichtige Bedingungen müssen erfüllt sein: Von einer Banknote müssen 50 Prozent "plus ein weiterer Schnipsel" vorhanden sein, wie Beermann erklärte. Außerdem darf es sich nicht um Falschgeld handeln. Geldfälscher, die versuchten, der Bundesbank mit Dreck verschmutzte Blüten unterzujubeln, hätten "keine Chance", sagte Beermann.

Privatleute können das Flutgeld bei der Bundesbank einreichen, bei ihrer Geschäftsbank oder per Post schicken. Die bisher in Mainz eingetroffenen 51 Millionen Euro stammen aus den Bundesbank-Filialen Köln (25 Millionen), Dortmund (12 Millionen), Koblenz (10 Millionen) und Saarbrücken (4 Millionen). Zum Vergleich: Üblicherweise treffen in einem gesamten Jahr 40 Millionen Euro im Analysezentrum ein.

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