Deutsche Bundesbank: Joachim Nagel folgt auf Jens Weidmann

Deutsche Bundesbank: Joachim Nagel folgt auf Jens Weidmann
SPD-Mitglied Nagel war schon bis 2016 im Vorstand der Bundesbank und zuletzt bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich.

Das deutsche Bundeskabinett hat den Ökonomen Joachim Nagel wie erwartet als künftigen Bundesbankchef nominiert. Das Kabinett habe Nagel ab Jänner für acht Jahre zum Bundesbankpräsidenten bestellt, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Nagel sei ein ausgewiesener Finanzmarktexperte, der das stabilitätsorientierte Erbe der Bundesbank fortsetzen werde.

Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte schon zu Wochenbeginn mitgeteilt, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und er schlügen den früheren Bundesbank-Vorstand für den Chefposten vor. Nagel, der SPD-Mitglied ist, saß bereits von 2010 bis 2016 im Vorstand der Bundesbank, ging danach zur Förderbank KfW und arbeitete zuletzt bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die auch als Zentralbank der Zentralbanken bekannt ist.

Amtsinhaber Jens Weidmann räumt nach über zehn Jahren an der Spitze der Notenbank seinen Posten vorzeitig. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier händigte ihm am Dienstag die Entlassungsurkunde aus. Er war mit seiner eher straffen geldpolitischen Haltung im EZB-Rat mehrmals angeeckt und mahnte jüngst, die Notenbank solle die Inflationsrisiken "nicht ignorieren und wachsam bleiben". Im November stieg die Teuerung in der Eurozone auf ein Rekordniveau von 4,9 Prozent. Damit ist sie weit über das Ziel der EZB von 2,0 Prozent hinausgeschossen und wird laut Prognosen der Notenbank auch nächstes Jahr deutlich darüber liegen.

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