Coronavirus: Notbetrieb und Zwangspausen

Coronavirus: Notbetrieb und Zwangspausen
Audi, Magna-Steyr, PSA-Opel und VW legen Produktion für zwei, drei Wochen still

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie haben die österreichische Industrie erreicht. „Aufgrund der in Österreich als Reaktion auf das Coronavirus festgelegten Sicherheitsmaßnahmen bleibt die Anton Paar GmbH bis

auf Weiteres ab Montag, 16. März 2020 geschlossen“, teilt der Messtechnik-Konzern (3.000 Mitarbeiter) auf seiner Homepage mit. „Wir entschuldigen uns für die daraus resultierenden Lieferverzögerungen. Das Leben und die Gesundheit aller ist derzeit unser größtes Anliegen.“ Auch der Autozulieferer Magna Steyr lässt für zwei Wochen den Rollbalken in Graz herunter. Bis 30. März ist der Betrieb eingestellt. „Das Werk ist durch den Mangel an verfügbaren Teilen für die Fahrzeugproduktion betroffen“, teilt der Konzern mit.

Die Corona-Krise trifft die Autoindustrie besonders hart. Der VW-Konzern stoppt seine Produktion für zwei bis drei Wochen. Am Freitag soll die vorerst letzte Schicht anlaufen, auch Audi fährt seine Werke in Ingolstadt, Neckarsulm und Györ, Ungarn, herunter. Alleine

in Györ beschäftigt Audi 13.000 Mitarbeiter. Auch VW stoppt die Produktion in den zwei Werken in der Slowakei, dort werden 14.800 Mitarbeiter beschäftigt.

voestalpine prüft noch

Im zum französischen Peugeot-Konzern PSA gehörenden Opel-Werk in Wien-Aspern wird nur noch bis Freitag gearbeitet, danach soll die Getriebe-Produktion bis Ende März stillstehen.

Beim österreichischen Traditionskonzern voestalpine wird derzeit geprüft, welche Produktionen weitergeführt, welche stark reduziert und welche Werke überhaupt zeitweise geschlossen werden müssen. Zugleich wird Mitarbeitern in nicht produzierenden Bereichen Homeoffice angeboten.

Indes wird der Flughafen Wien seinen Betrieb nicht einstellen, sondern eine Art Notbetrieb aufrechterhalten. Denn die Airlines bleiben aus. „Der Linienflugverkehr wird in den nächsten Tagen zum Erliegen kommen“, sagt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann zum KURIER. „Der Flughafen selbst bleibt in Betrieb.“ So fliegen die Luftfahrtunternehmen Emirates und Turkish Airlines nach wie vor nach Wien.

Frachtflüge und Rückholflüge im Auftrag des Außenministeriums werden weiterhin durchgeführt.

Apropos Luftfahrt: Laut dem internationalen Airlineverband IATA geht vielen Fluglinien das Geld aus. Die IATA fordert daher die Staaten zu raschen Hilfszahlungen auf und nennt dabei 150 bis 200 Milliarden Dollar (bis 180 Milliarden Euro) als nötige Unterstützungen.

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