Corona: Österreich laut WEF bei Zukunftsfähigkeit nur im Mittelfeld

Corona: Österreich laut WEF bei Zukunftsfähigkeit nur im Mittelfeld
Gelobt wird das starke Sozialnetz, kritisiert wird die mangelhafte Vorbereitung auf die Digitalisierung.

Österreich liegt bei der Zukunftsfähigkeit nach der Corona-Pandemie nur im Mittelfeld, zeigt die jährliche Bewertung des World Economic Forum (WEF). Leicht überdurchschnittlich schneidet Österreich bei Faktoren wie Gesundheits- und Sozialsystem ab, unter dem Mittelfeld liegt Österreich etwa bei der Digitalisierung, sagte Wifo-Experte Michael Peneder am Mittwoch zur APA. Im Mittelfeld liege Österreich auch bei Indikatoren wie der Reaktionsfähigkeit der Regierung.

Umbrüche

Das übliche jährliche Ranking des WEF ist heuer angesichts der Umbrüche im Rahmen der Corona-Pandemie entfallen. Viele Daten haben sich angesichts der Umstände stark geändert, das WEF hat daher eine "special edition" zum Global Competitiveness Report veröffentlicht. Die Ausgabe für 2021 wird wieder ein Ranking beinhalten, dabei aber den Bewertungsrahmen neu aufsetzen mit dem Schwerpunkt auf zukünftige Wachstumsaussichten.

Mit der weltweiten wirtschaftlichen Erholung hätten die Länder die Möglichkeit, ihren Blickwinkel zu weiten und über den kurzfristigen Blick aufs Wachstum hinauszugehen, schreibt das WEF in einer Mitteilung zur Studie. Die Krise wird dabei vom WEF als guter Anlass gesehen, die heutigen Prioritäten zu überdenken und eine Zeitenwende in den Politikmaßnahmen einzuleiten.

Ausbau

Dies betrifft beispielsweise die Globalisierung. So sollte es eine bessere Balance zwischen Freihandel und Personen-Freizügigkeit einerseits und lokalem Wohlstand und robusten lokalen Lieferketten andererseits geben.

Zudem spricht sich das WEF dafür aus, vermögende Menschen und Unternehmen vermehrt steuerlich in die Pflicht zu nehmen: Langfristig sollten die Länder ein progressiveres Steuersystem etablieren und die Besteuerung von Unternehmen, Vermögen und Arbeit neu denken. Dazu brauche es sowohl nationale Reformen als auch einen internationalen Rahmen.

Der öffentliche Dienst soll insgesamt ausgebaut werden, um Ausbildungsmöglichkeiten und das soziale Netz zu verbessern. Die Wirtschaft soll zudem grüner werden. Weiter spricht sich die Studie auch für eine Stärkung der Gesundheitssysteme, einen Ausbau der digitalen Infrastruktur, Reformen beim Wettbewerbsrecht, die Förderung der Forschung und Anreize für nachhaltige Finanzsysteme aus.

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