Härtefallfonds: Ärger bei Selbstständigen über erneute Kontrollen

Mehrere Geldscheine in einem weißen Kuvert.
Wirtschaftsprüfer EY fordert von 2.500 Kleinstunternehmen Nachweise für Corona-Hilfen ein. Das Prozedere sorgt für Kopfschütteln.

Rund 2.500  Selbstständige erhielten dieser Tage eine eMail mit einem Betreff, der nichts Gutes verheißt: „Nachkontrolle von Härtefallfonds-Förderungen“. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY)  fordert darin die Förderungsnehmer auf, bis spätestens 4. Juli weitere Informationen und Nachweise zu übermitteln. Diese seien nötig, damit überprüft werden kann, ob die Förderkriterien für die Corona-Hilfen auch tatsächlich erfüllt worden sind. 

Maximal 2.000 Euro Corona-Hilfe aus dem Fonds

Zur Erinnerung: Der mit Steuergeld gespeiste Härtefallfonds unterstützte 2020 und 2021 Ein-Personen- und Kleinstunternehmern, die besonders von der Corona-Krise betroffen waren. Maximal 2.000 Euro konnte ein Betrieb pro Betrachtungszeitraum über die Wirtschaftskammer (WKO)  recht rasch und unbürokratisch beantragen. In Summe wurden 2,415 Milliarden Euro an 240.000 Förderwerber ausgezahlt.

Bereits im Vorjahr sorgte eine erste stichprobenartige Überprüfung durch EY für Wirbel. Der ursprüngliche Fragebogen bestand aus 110 Fragen, die für Einzelpersonen nicht bewältigbar waren. Nach Protesten wurden die Kontrollen etwas entschärft. 

Die  jetzige, zweite  Überprüfungswelle wurde nicht von der WKO, sondern direkt von der Regierung beauftragt. Davon betroffen sind vor allem Betriebe im Bereich der körpernahen Dienstleistungen wie Massagesalons, heißt es beim Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband Wien (SWV), der zahlreiche eMails von Fördernehmern erhalten hat. 

Von Corona-Maßnahmen besonders betroffene Ein-Personen-Unternehmen (EPU), freie Dienstnehmer und Kleinstunternehmen konnten bis Ende März 2022 in vier unterschiedlichen Phasen jeweils bis maximal 2.000 Euro Soforthilfe beantragen.

Im Schnitt wurden 450 Euro pro Betrieb ausbezahlt

2,415 Milliarden Euro an Hilfsgeldern wurden im Zuge der Abwicklung des Härtefallfonds an 240.000 Förderwerber ausgezahlt

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