
© Reuters / Carlos Barria
Chinesischer Immo-Entwickler Kaisa kann Zahlung nicht stemmen
Kurs der in Hongkong notierten Aktie bracht zeitweise um mehr als 14 Prozent ein.
11/04/2021, 04:00 PM
Die Krise beim finanziell angeschlagenen chinesischen Immobilienentwickler Kaisa spitzt sich zu. Die Finanzsparte Kaisa Finance habe am Donnerstag die fĂ€llige Zahlung fĂŒr ein Finanzprodukt nicht leisten können, bestĂ€tigte Kaisa die Aussagen eines Insiders.
Aktie auf Rekordtief
Dabei hatten sich Manager zuvor mit mehr als 100 Investoren getroffen, um die Lage zu erlĂ€utern, hatte der Insider zur Nachrichtenagentur Reuters gesagt. Die in Hongkong notierten Aktien von Kaisa mit einem Marktwert von etwa 1 Mrd. US-Dollar (864 Mio. Euro) stĂŒrzten am Donnerstag zeitweise um mehr als 14 Prozent ab und landeten auf einem Rekordtief.
Das in Shenzhen ansĂ€ssige Unternehmen reagierte nicht auf die Bitte von Reuters um einen Kommentar. Die Zweigniederlassung der chinesischen Zentralbank in Shenzhen war fĂŒr eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die BonitĂ€t von Kaisa wurde vergangene Woche von Ratingagenturen herabgestuft.
LiquiditÀtskrise im chinesischen Immobiliensektor
Der Konzern muss in den nĂ€chsten zwölf Monaten rund 3,2 Mrd. Dollar an vorrangigen Offshore-Anleihen bedienen. Das Hauptquartier von Kaisa Finance war DonnerstagfrĂŒh fast leer, mehrere Polizeifahrzeuge waren vor dem GebĂ€ude stationiert. Die Probleme des Unternehmens kommen inmitten von Sorgen ĂŒber eine sich verschĂ€rfende LiquiditĂ€tskrise im chinesischen Immobiliensektor.
Dieser ist ein wichtiger Motor des Wirtschaftswachstums. Kaisas gröĂerer Konkurrent Evergrande, einst Chinas umsatzstĂ€rkster Entwickler, leidet unter Schulden in Höhe von mehr als 300 Mrd. Dollar. Evergrande konnte vorige Woche zum zweiten Mal nur knapp einen Zahlungsausfall abwenden.
NÀchste BewÀhrungsprobe in knapp einer Woche
Die nÀchste BewÀhrungsprobe folgt bereits am 10. November, wenn Zahlungen von mehr als 148 Mio. Dollar fÀllig werden. UnabhÀngig davon hat der kleinere Akteur Yango versucht, seine Dollaranleihen umzutauschen, um einen Zahlungsausfall zu vermeiden.
Mit Investoren in China sei eine Vereinbarung getroffen, um die Kapitalzahlungen fĂŒr forderungsbesicherte Wertpapiere zu verlĂ€ngern, sagten zwei Insider zu Reuters.
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