China sagt Schattenbanken den Kampf an
China will mit Reformen das Schattenbankenwesen und damit eine drohende Schuldenkrise in den Griff bekommen. Neue Richtlinien sollen großzügige Kreditquellen versiegen lassen. Diese wurden etwa von finanzschwachen Kommunen aber auch von der Immobilienbranche angezapft. Die Folge sind aufgeblähte Industriezweige und die Gefahr, dass es zu einem Platzen der Immobilienblase kommt.
In den vergangenen Jahren haben viele Geldinstitute aufgrund strikterer Kapitalvorgaben Wege gefunden, außerhalb der Bilanz Geld zu verleihen und damit der starken Kreditnachfrage nachzukommen. Mit ähnlichen Praktiken mischten Treuhandgesellschaften am Markt mit und sind so im chinesischen Finanzsystem zur zweitgrößten Branche nach den Banken aufgestiegen. Sie bieten auch schwachen Schuldnern wie Stadtverwaltungen und Immobilienentwicklern, die bei Banken kaum Chancen haben, Kredite an – freilich gegen Bezahlung entsprechend hoher Zinsen.
Peking will ihnen nun einen Strich durch die Rechnung machen und den Treuhandgesellschaften das Kreditgeschäft verbieten. Der Staatsrat fordert, dass sie sich wieder auf ihre angestammte Funktion als Vermögensverwalter beschränken. Bisher nutzen Treuhandfirmen die aus dem Verkauf von Anlageprodukten zufließenden Mittel auch, um daraus Darlehen zu vergeben. Die am Montag bekannt gewordenen neuen Rahmenvorgaben mit Datum vom 11. Dezember richten sich an die zuständigen Behörden und Aufseher, die nun konkrete Regeln formulieren sollen.
Setzt Peking seine Pläne tatsächlich um, wird damit wohl auch das Investitionsvolumen und Wachstum gebremst werden, war man sich an den Aktienmärkten einig. Die Börse schloss am Montag auf einem Fünfmonatstief.
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