Brüssel gibt grünes Licht für Agrar-Milliarden

In der Ländlichen Entwicklung, der sogenannten zweiten Säule der gemeinsamen Agrarpolitik, ist einiges zu holen: 95,6 Milliarden an Fördergeldern stehen für den Zeitraum 2014 bis 2020 zur Verfügung; sie werden im Rahmen der Kofinanzierung mit Mitteln aus nationalen Töpfen aufgestockt.
Am Freitag hat die EU-Kommission die ersten drei Programme für diesen Zeitraum genehmigt – darunter auch das österreichische.
"Unsere ländlichen Gebiete sichern uns Arbeitsplätze und bieten Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten, Naturschönheit und einen angenehmen Raum zum Leben und Arbeiten", sagte Agrarkommissar Phil Hogan. "Sie benötigen jedoch Hilfe, um ihr gesamtes Potenzial entfalten zu können. Die nächste Generation von Entwicklungsprogrammen für den ländlichen Raum wird nun diese Hilfe leisten."
In Österreich sollen dafür bis zum Jahr 2020 insgesamt 7,7 Milliarden Euro fließen: 3,9 Milliarden aus dem EU-Haushalt, ergänzt durch 3,7 Milliarden aus nationalen Mitteln.
Der Schwerpunkt liegt hierzulande auf Umwelt- und Klimafragen: 70 Prozent der Gelder sind für Naturpflege und eine umweltfreundliche Landwirtschaft vorgesehen; 20.000 Betriebe sollen davon profitieren. "Auch wenn Österreich in den vergangenen beiden Förderzeiträumen viel für den Umweltschutz getan hat, besteht noch Verbesserungsbedarf", heißt es in einem Dokument der Kommission. "Die Artenvielfalt schrumpft weiterhin, während mancherorts die Emissionswerte zu hoch sind oder die Schwellenwerte für das Grundwasser überschritten werden."
Schulungen & Internet
Außerdem sind in den kommenden Jahren rund 600.000 Schulungen vorgesehen, in erster Linie für Landwirte; auch die Infrastruktur, z. B. beim Breitbandinternet am Land, soll verbessert werden.
Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter sprach am Freitag von einem "Erfolg für die Bäuerinnen und Bauern". Mit der Genehmigung aus Brüssel sei Planungssicherheit gewährleistet "und es ermöglicht uns, gezielte Impulse im ländlichen Raum zu setzen".
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