Brisante Pleite einer österreichischen Leiharbeiter-Firma

Brisante Pleite einer österreichischen Leiharbeiter-Firma
104 Gastro-Leiharbeiter sind vom Konkurs betroffen, das Unternehmen wird geschlossen.

Diese Nachricht verhagelt das Weihnachtsfest vieler Familien. Das Personalbereitstellungsunternehmen Mise en Place Austria GmbH mit Sitz in Wien hat am Handelsgericht Wien einen Konkursantrag eingebracht. Das bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER. 104 Leiharbeiter, die vor allem in der Gastronomie arbeiten, sind vom Konkurs betroffen. Sie wurden beim AMS zur Kündigung angemeldet. Vor zwei Jahren beschäftigte die GmbH noch 152 Personen.

„In Hinblick auf die hohen Lohnkosten in Österreich ist das Konzept der Mise en Place Austria GmbH nicht aufgegangen. Laufend wurde die GmbH von Mutter- und Schwestergesellschaften sowie auch vom Lizenzgeber mit Darlehen unterstützt, damit der Betrieb aufrechterhalten werden konnte“, heißt es im Konkursantrag aus der Feder von Anwalt Günther Hödl. „Nunmehr wurde jedoch bei der Muttergesellschaft die Entscheidung getroffen, die Investitionen einzustellen. Damit ist die wirtschaftliche und gewinnbringende Fortführung nicht mehr gegeben.“

Die Verbindlichkeiten, darunter die Löhne konnten nicht mehr bezahlt werden. Mit der Schließung der Mise en Place Austria GmbH ist man einverstanden.

 

Brisante Pleite einer österreichischen Leiharbeiter-Firma
Verantwortungslos aus Prinzip?

 

Schulden und Vermögen

Angaben zu den Vermögenswerten und Schulden werden im Konkursantrag nicht gemacht. Wie aber aus dem Firmencompass hervorgeht, haben die Verbindlichkeiten der Mise en Place Austria GmbH bereits 2016 rund 945.700 Euro betragen, der Bilanzverlust betrug rund 692.400 Euro, das negative Eigenkapital wurde mit 657.400 Euro beziffert und der Verlustvortrag aus den Jahren davor mit insgesamt 534.700 Euro. Die Aktiva für 2016 wurden mit 291.200 Euro beziffert, davon entfielen 202.800 Euro auf offene Forderungen. Damals lag insofern keine Überschuldung nach dem Insolvenzrecht vor, teilte das Unternehmen dem Firmenbuchgericht mit, weil Forderungen (780.300 Euro) verbundener Unternehmen „als nachrangig behandelt“ wurden.

Das Unternehmen

Mise en Place Austria gehört der Francy B.V. mit Sitz in Maastricht, Niederlande, und der C. Lux GmbH mit Sitz in Luxemburg. Sie ist eine Lizenznehmerin der Firma IP B.V., Maastricht.

Kommentare