Bridgestone schließt Fabrik mit über 800 Mitarbeitern

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Betroffen ist die Anlage in der französischen Stadt Bethune. Frankreichs Regierung ist empört und spricht von Vertrauensbruch.

Der japanische Reifenhersteller Bridgestone hat die Schließung einer Fabrik in Frankreich mit mehr als 800 Beschäftigten angekündigt. Betroffen ist die Anlage in der Stadt Bethune mit 863 Mitarbeitern, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte.

Die Schließung ist demnach für das zweite Quartal 2021 geplant und wurde mit Überkapazitäten und Konkurrenzdruck begründet. Die Mitarbeiter seien bereits über die Pläne informiert worden.

Das Unternehmen will nach eigenen Angaben die Zahl der Kündigungen begrenzen. Stattdessen sollen Beschäftigte in Frühpension gehen oder in anderen Unternehmensbereichen eingesetzt werden. Insgesamt arbeiten etwa 3.500 Menschen für Bridgestone in Frankreich.

Die französische Mitte-Regierung hat ausgesprochen heftig auf die Ankündigung des Reifenherstellers reagiert, das Werk im Norden des Landes schließen zu wollen. "Das ist ein Schlag", sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in Paris.

Er sprach von einem Vertrauensbruch gegenüber dem Staat und der betroffenen Region Hauts-de-France. Der japanische Hersteller müsse nun "seine Verantwortlichkeiten wahrnehmen", forderte Attal.

Die französische Regierung hatte erst unlängst ein großes Programm von 100 Mrd. Euro aufgelegt, um gegen den coronabedingten Wirtschaftseinbruch zu kämpfen und den Anstieg der Arbeitslosigkeit einzudämmen.

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