Brexit bringt Frankfurt mehr als 30 Banken und 3.500 Jobs
Der Bankenplatz Frankfurt gehört einer Untersuchung der dort ansässigen Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zu den Gewinnern des für Freitag angekündigten EU-Austritts Großbritanniens. Mehr als 30 ausländische Banken hätten ihre Standortentscheidung zugunsten des deutschen Finanzzentrums getroffen, sagte Helaba-Analystin Ulrike Bischoff am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.
Neues Standbein
„Da kann kein anderer Bankenplatz mithalten.“ Finanzfirmen, die bislang in London operieren, müssen wegen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union auch ein Standbein in Kontinentaleuropa aufbauen, damit sie künftig noch ihre Dienstleistungen anbieten können.
Wegen des Brexits dürften in den Frankfurter Bankentürmen bis Ende 2021 etwa 3500 neue Stellen entstehen, sagt die Expertin, die seit Jahren die Entwicklung des wichtigsten deutschen Finanzplatzes analysiert. Das dürften mehr Jobs sein als durch den Umbau der Bankenlandschaft wegfallen sollten.
Personalaufstockung
„Ein beträchtlicher Anteil der Brexit-induzierten Personalaufstockungen hat angesichts des ursprünglichen Austrittstermins wohl schon stattgefunden und wird sich mittelfristig fortsetzen, zumal es ja erstmal noch eine Übergangsfrist gibt“, sagte Bischoff.
Eigentlich sollte der Brexit schon im Frühjahr 2019 vollzogen werden. Parallel zur Verlagerung von Finanzgeschäften weg aus London gebe es auch Neueröffnungen von Büros in der Stadt an der Themse. Unter dem Strich dürfte die britische Hauptstadt aber erst einmal mehr Stellen verlieren als neue hinzugewinnen.
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