Der älteste Hanf-Shop-Betreiber Österreichs ist insolvent

Hanf ist nicht gleich Hanf
Es sind 77 Gläubiger und 27 Arbeitnehmer von der Pleite der Bushdoctor GmbH betroffen.

"Der Standort in der Shopping City Süd entwickelte sich nicht erwartungsgemäß, sodass hohe Mietzinsrückstände entstanden. Auch die nachlassende Nachfrage nach den Hanfprodukten führte zu Umsatzeinbußen. Ursache hiefür war unter anderem die Tatsache, dass der Online-Shop nicht planmäßig funktionierte bzw. das Kapital fehlte, um einen attraktiven Online-Shop aufzubauen. Daraufhin geführte Gespräche mit potenziellen Investoren blieben ergebnislos, sodass der Insolvenzantrag gestellt werden musste", so der KSV1870.

Die Firma Bushdoctor GmbH mit Sitz Brunn am Gebirge, die heuer ihren 25stes Gründungsjubiläum feiert, hat am Landesgericht Wr. Neustadt einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und KSV1870 dem KURIER. Es sind 77 Gläubiger und 27 Arbeitnehmer von der Pleite betroffen.

Das Unternehmen wurde 2014 gegründet und beschäftigt sich mit dem Handel von Hanfpflanzen, Rauchzubehör, Hanfprodukten und Nebenprodukten. Es bestehen Filialen in 1070 Wien, 2334 Vösendorf, 8055 Seiersberg, 8605 Kapfenberg und 3107 St. Pölten.

Schulden und Vermögen

Die Passiva betragen laut Creditreform rund 820.000 Euro, davon entfallen 180.000 Euro auf Banken, 30.000 Euro auf die ÖGK, 10.000 Euro auf das Finanzamt, 430.000 Euro auf Lieferanten und 170.000 Euro auf die Vermieter.

Indes besteht bei einer Bank ein Guthaben in Höhe von 55.000 Euro, dazu kommen eine Warenlager sowie die Geschäftseinrichtungen und zwei Leasing-Kfz. Als Sicherheiten dienen ein Wertpapierdepot und eine Lebensversicherung.

Die Vorjahre

Die Lage war anscheinend schon in den Vorjahren angespannt. Zur Bilanz für das Geschäftsjahr 2021 heißt es: "Eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes liegt nicht vor. Die Einlagen von stillen Gesellschaftern in Höhe von 100.000 Euro sind nachrangig gestellt. Unter Berücksichtigung der stillen Gesellschaftereinlage besteht kein negatives Eigenkapital mehr." Damals betrugen die Verbindlichkeiten 922.000 Euro.

Die Zukunft

"Es ist beabsichtigt, das Unternehmen in verkleinerter Form fortzuführen. Nicht näher bezeichnete Teilbetriebe sollen im Einvernehmen mit dem Masseverwalter geschlossen werden", so der KSV1870.

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