Bittere Pleite des legendären Wiener Grand Hotels

"Seit 1870 ist das Grand Hotel Wien für seine exquisite Gastfreundschaft und seinen raffinierten Luxus bekannt. Das Grand Hotel Wien ist seit langem ein Treffpunkt für die Wiener High Society und anspruchsvolle internationale Gäste und bietet eine hervorragende Auswahl an luxuriösen Zimmern und Suiten, unvergleichliche Gourmetküche und einen weltweit führenden Kundenservice. Als eines der besten Luxushotels in Wien garantiert das Grand Hotel Wien stets ein unvergessliches Erlebnis", heißt es auf der Hotel-Homepage.
Über das Vermögen der Grand Hotel GmbH wurde heute aufgrund eines Gläubigerantrages ein Konkursverfahren am Handelsgericht Wien eröffnet. Das bestätigt Venka Stojnic von Creditreform dem KURIER. Die Gesellschaft betreibt das Grand Hotel in Wien am Kärntner Ring 9.
„Die genaue Ursache der Insolvenz wird im Zuge des Verfahrens eruiert. Über das Vermögen der Mehrheitsgesellschafterin Erste Wiener Hotel AG um Mohamed Bin Issa Al Jaber wurde bereits mit Beschluss vom 12. Mai 2025 ein Konkursverfahren eröffnet“, so Creditreform. „Die genaue Höhe der Aktiva und Passiva ist derzeit nicht bekannt. Laut Firmenbuch waren im Jahr 2020 216 Dienstnehmer beschäftigt.“
Es sei bisher nicht bekannt. ob das Unternehmens fortgeführt und saniert werden soll. Zur Insolvenzverwalter wurde die renommierte Sanierungsanwältin Ulla Reisch bestellt.
Eingeschränktes Prüfungsurteil
Laut dem zuletzt Mitte Juni 2025 hinterlegten Jahresabschluss 2021 betrug der Bilanzverlust 15,13 Millionen Euro. Der Bilanzprüfer konnte nur ein eingeschränktes Prüfurteil abgeben, "Wir wurden erst nach dem jeweiligen Bilanzstichtag des Geschäftsjahres zum 31. Dezember 2021 als Abschlussprüfer der Gesellschaft bestellt. Wir haben daher die Inventur weder zu Beginn noch am Ende des Geschäftsjahres 2021, beobachtet. Wir können daher nicht ausschließen, dass Anpassungen der Bilanzposition Vorräte und der Position Bestandsveränderung in der Gewinn- und Verlustrechnung bzw. der entsprechenden Vergleichszahlen erforderlich sein könnten", heißt es im Bilanzanhang. "Zum 31. Dezember 2021 bestehen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen iHv EUR 3.297.735,92. Auf Basis der uns vorliegenden Informationen war uns eine finale Aussage zur Bonität der Unternehmen, gegenüber welchen diese Forderungen bestehen, nicht möglich. Es ist daher nicht auszuschließen, dass sich dieser Bilanzposten verändern könnte."
Und weiteres heißt es: "Das Jahresergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr leicht um TEUR 140 von TEUR -2.940.275,14 auf TEUR -2.796.881,71. Auf die ab März 2020 kursierende und auch über das Jahr 2021 hinweg andauernde weltweite Covid-1 9 Pandemie und die von der österreichischen Bundesregierung verhängten Lockdowns sei hingewiesen, die Pandemie hat wesentlichen Einfluss auf die operative Entwicklung der Gesellschaft. Die uns vorliegenden vorläufigen Saldenliste zum 31.12.2022 und 31.12.2023 zeigen nur ein bedingt besseres Bild. Die uns vorgelegte Prognoserechnung geht von einem stetigen Anstieg der Umsatzerlöse ab dem Jahr 2024 aus, sodass relativ zeitnah auch wieder positive Ergebnisse erzielt werden können."
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