Betrugsverdacht: Ermittlungen zu KitzVenture abgeschlossen

Blick aufs Kitzbüheler Horn
Im mutmaßlichen Anlagekrimi wird der angebliche Schaden mit insgesamt rund 820.000 Euro beziffert.

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat ihre Ermittlungen gegen drei Verdächtige der deutsch-österreichischen Anlagefirma KitzVenture abgeschlossen. Das „Privat-Equity-Unternehmen“ mit Sitz in Kitzbühel hatte mit einer hohen Verzinsung für sogenannte Nachrangdarlehen bei Investoren geworben. Auffällig war insbesondere die TV-Werbung im ORF vor den Hahnenkamm-Skirennen.

„Es besteht nach unseren bisherigen Ermittlungen Betrugsverdacht, nämlich dass die jährliche Fix-Verzinsung in Höhe von 9,75 Prozent mutmaßlich vorgetäuscht war, um Investoren dazu zu verleiten, Geld anzulegen“, sagt Staatsanwalt Hansjörg Mayr zum KURIER. Den mutmaßlichen Schaden bei den Anlegern beziffert Mayr mit mehr als 170.000 Euro. Außerdem sollen Rechnungen von Medienunternehmen für Werbeeinschaltungen in Höhe von mehr als 650.000 Euro nicht beglichen worden sein. Dem Vernehmen nach werden die Vorwürfe aber bestritten.

Doch die Innsbrucker Justiz will das pikante Verfahren schnell loswerden.

„Wir haben die Staatsanwaltschaft Osnabrück Mitte September um Übernahme des Verfahrens ersucht, weil die drei Verdächtigen deutsche Staatsangehörige sind und in Deutschland wohnen“, bestätigt Mayr. „Wir haben aber noch keine Rückmeldung erhalten.“

Anzeige durch FMA

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hatte die Ermittlungen, die auch zu einer Hausdurchsuchung führten, durch eine Anzeige ausgelöst. So soll die Tiroler KitzVenture die tatsächlichen Risiken der Veranlagung ursprünglich verschwiegen und auch irreführende Angaben im Kapitalmarktprospekt gemacht haben. Die FMA verhängte eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 66.000 Euro. Letztlich soll das Bundesverwaltungsgericht diese Strafe auf 60.000 Euro reduziert haben.

Da sich aber die Gesetzeslage bei der Strafbemessung in der Zwischenzeit geändert hat, hat das Unternehmen gegen die Strafhöhe beim Verwaltungsgerichtshof ein außerordentliches Rechtsmittel eingelegt. Auch der Verein für Konsumenteninformation (VKI) ist gerichtlich gegen die Bewerbung des Anlagemodells KitzVenture vorgegangen. Kid Möchel

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