Bestätigt: Wolfgang Hesoun wird Aufsichtsratschef der Casinos Austria

Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun kritisiert die „Pseudo-Energiewende“, die Investitionen in notwendige Kraftwerke verhindert.
Auch Christine Catasta und Erika Stark-Rittenauer wurden neu ins Kontrollgremium gewählt.

Wolfgang Hesoun, Generaldirektor von Siemens Österreich, ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Casinos Austria AG (CASAG). Das teilte die staatliche Beteiligungsholding ÖBAG ebenso wie die Casinos Austria selbst am Mittwoch mit. Mit Hesoun wurden auch ÖBAG-Direktorin Christine Catasta und Erika Stark-Rittenauer von der ÖBB-Holding AG neu in den Casinos-Aufsichtsrat gewählt.

"Die Neuaufstellung des Kontrollgremiums ist der Schlussstein in diesem Jahr der Veränderungen", sagte ÖBAG-Vorstand Thomas Schmid laut Mitteilung. Der ÖBAG als Kernaktionär sei es wichtig gewesen, "Ruhe und Planbarkeit in die CASAG zurückzubringen und die Expertise im Aufsichtsrat auszubauen".

Mit der Beilegung des Aktionärsstreits, dem Abschluss eines Syndikatsvertrages zwischen der ÖBAG und der Sazka-Gruppe und der Einleitung einer Restrukturierung im Zuge der Corona-Pandemie habe es heuer weitreichende Änderungen für die gesamte Unternehmensgruppe gegeben.

Schmid kündigte an, das den Spielerschutz zum Schwerpunkt für das kommende Jahr zu machen, deshalb habe man auch eine IHS-Studie über die wirtschaftlichen Folgen von Spielsucht in Auftrag gegeben.

Die Casinos Austria AG hat in der heute stattgefundenen Hauptversammlung und Aufsichtsratssitzung zum einen den neuen Aufsichtsrat gekürt. Alleiniger Vizepräsident ist Sazka-Group-CEO Robert Chvatal, der seit dem Ausscheiden von Walter Rothensteiner den Vorsitz führte. Thema war zum anderen auch das Restrukturierungsprogramm, mit dem ein Personalabbau von rund 500 Vollzeitstellen verbunden ist.

Das sogenannte Restrukturierungsprogramm "ReFIT" sei größtenteils auch bereits umgesetzt, heißt es in der Unternehmensaussendung. Durch diese weitgehenden Maßnahmen werden nachhaltig 50 Millionen Euro eingespart und der Mitarbeiterstand um rund 500 FTEs (Vollzeitäquivalente, Anm.) über die gesamte Gruppe hinweg reduziert. Fast der gesamte Mitarbeiter-Abbau sei auf Basis von einvernehmlichen Trennungen und entsprechenden Sozialplänen, neuen Kollektivverträgen und Betriebsvereinbarungen durchgeführt worden.

Für die Gestaltung dieser Personalpakete sei ein hoher zweistelliger Millionen-Betrag aufgewandt worden. Intern gebe es weitreichende Umstrukturierungen für effizientere Abläufe. Damit sei die Grundlage für eine langfristige Absicherung der Unternehmensgruppe geschaffen.

Ebenfalls neu in den Aufsichtsrat bestellt wurden die ÖBAG-Direktorin und frühere PwC-CEO Christine Catasta sowie die Compliance- und Spielerschutz-Expertin Erika Stark-Rittenauer. Gerhild Hofer und Thomas Polzer scheiden aus dem Gremium aus, teilten die Casinos Mittwochabend in einer Aussendung mit.

"Die aktuellen Personalentscheidungen zeigen, dass nach einer herausfordernden Zeit nun ein neues Kapitel für die Gesellschaft beginnt, in dem Vorstand, Mitarbeiter, Aufsichtsrat und Eigentümer gemeinsam an einer positiven Zukunft für das Unternehmen arbeiten", so ÖBAG-Vorstand Thomas Schmid.

Grundlage für die personelle Neuaufstellung sei der jüngst von der EU-Wettbewerbskommission genehmigte Syndikatsvertrag zwischen dem Mehrheitseigentümer Sazka und der staatlichen Beteiligungsgesellschaft ÖBAG. Dieser regle einvernehmlich die strategische Weiterentwicklung und Ausrichtung der Unternehmensgruppe.

"Insbesondere werden die beiden Haupteigentümer einen substanziellen Beitrag zur Stärkung des Vertriebs und dem Aufbau neuer Online-Angebote leisten und den dringend notwendigen Kampf gegen die Illegalität vorantreiben", kommentiert Sazka-CEO Chvatal die neue Zusammenarbeit auf Eigentümerebene.

Auch der Spielerschutz und der verantwortungsvolle Umgang mit dem Thema Glücksspiel war Thema. "Die Casinos und Lotterien tragen im Bereich Glücksspiel eine große gesellschaftliche Verantwortung. Als Kernaktionär ist es der ÖBAG ein besonderes Anliegen, dass unsere Beteiligungen ihre Vorreiterrolle in Europa im Bereich Spielerschutz weiter ausbauen. Mit Erika Stark-Rittenauer können wir im Aufsichtsrat dazu einen wertvollen Input liefern", beschreibt Schmid die zukünftigen Schwerpunkte. Die Anwältin ist Senior Expert Compliance in der ÖBB-Holding.

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