Beschäftigung in deutscher Industrie mit größtem Rückgang seit 2010

Young worker in factory working with grinder
Das größte Minus gab es in der Metallbranche. Auch deutlich weniger Arbeitsstunden im Juli.

Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Industrie ist wegen der Coronakrise so stark gesunken wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Ende Juli waren gut 5,5 Millionen Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes tätig.

Das waren 164.000 oder 2,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

"Dies ist der höchste prozentuale Rückgang der Beschäftigtenzahl zum Vorjahresmonat seit Mai 2010", hieß es dazu. Damals litt die Industrie unter den Nachwehen der Finanzkrise.

Den exportabhängigen Unternehmen macht die weltweit gesunkene Nachfrage aufgrund der Coronarezession zu schaffen. In nahezu allen Branchen nahm daher die Zahl der Beschäftigten ab. Am stärksten sank sie in der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 5,6 Prozent.

Die Vorzeigebranchen Auto und Maschinenbau meldeten Rückgänge von 4,1 beziehungsweise 3,8 Prozent. Dagegen zählten die Hersteller von chemischen Erzeugnissen 1,9 Prozent mehr Mitarbeiter. Kurzarbeitende werden als Beschäftigte gezählt.

Die Folgen der Coronakrise machen sich auch bei den geleisteten Arbeitsstunden bemerkbar. Diese sanken im Juli - bei gleicher Zahl an Arbeitstagen - um 8,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 671 Millionen Stunden. Die Entgelte für die Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe gingen um 8,6 Prozent auf rund 23,8 Mrd. Euro zurück.

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