Behinderte: Ministerin ortet "Trendwende" bei Arbeitslosen

Behinderte: Ministerin ortet "Trendwende" bei Arbeitslosen
Die Arbeitslosigkeit von begünstigten Menschen mit Behinderungen sei laut Hartinger-Klein rückläufig.

Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) meldet am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung eine "Trendwende" bei den Arbeitslosenzahlen von Behinderten. Diese Gruppe sei von der Wirtschaftskrise besonders hart betroffen gewesen, nun gebe es eine Entspannung. Die Arbeitslosigkeit von begünstigten Menschen mit Behinderungen sei demnach im Vormonat um 7,8 Prozent zurückgegangen.

"Durch die erstmalige Aufnahme von Menschen mit Behinderungen als eigene Zielgruppe beim AMS und den erarbeiteten Verbesserungen in Umsetzung des Inklusionspaketes werden wir einen weiteren Schritt hin zu Gleichberechtigung und umfassender Teilhabe setzen", erklärte die Sozialministerin.

Anderl: "Unternehmen kaufen sich mit Ausgleichstaxe frei"

Die Arbeiterkammer fordert eine Erhöhung der Ausgleichstaxe für Mitarbeiter mit Behinderung. Für jede Pflichtstelle, die nicht besetzt ist, muss das Unternehmen monatlich einen Betrag zahlen. Aktuell beträgt dieser zwischen 257 und 383 Euro, je nach Zahl der Angestellten.

"Nach wie vor kommen sehr viele ArbeitgeberInnen ihrer Beschäftigungsverpflichtung nicht im erforderlichen Ausmaß nach und kaufen sich über die Ausgleichstaxe frei", kritisierte AK-Präsidenten Renate Anderl anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am Montag.

Jetzt für bundesweit einheitliche Regelungen

Die Liste Pilz, die im Parlament neuerdings unter dem Namen "Jetzt" auftritt, forderte unterdessen eine Aufwertung der Persönlichen Assistenz. "Menschen mit Behinderungen sollen unabhängig von der Art ihrer Behinderung und unabhängig vom Einkommen Zugang zu Persönlicher Assistenz haben", forderte Sozialsprecherin Daniela Holzinger. Die Liste plädiert für eine "bedarfsgerechte Finanzierung, um echte Teilhabe zu ermöglichen". Zudem brauche es eine bundesweit einheitliche Regelung anstatt neun verschiedene Länderregelungen.

Lebenshilfe Österreich sieht viele Baustellen

Die Lebenshilfe Österreich sieht anlässlich des Internationalen Tags noch viele Inklusionsbaustellen offen. Die zentralen Herausforderungen für ein selbstbestimmtes Leben sind laut Lebenshilfe der Zugang von Menschen mit Behinderungen zu einer inklusiven Regelschule, die Menschen besser auf den Arbeitsmarkt vorbereitet, die Schaffung eines erweiterten Arbeitsmarktes, Wahlmöglichkeiten für selbstständige und individuelle Wohnformen und eine qualifizierte bundesweite Persönliche Assistenz. Darüber hinaus wünscht man sich die Schaffung von sozialversicherungsrechtlichen Anstellungsverhältnissen in Werkstätten.

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