Mutmaßlich asbestverseuchtes Babypuder: J&J muss Millionen an Krebspatient zahlen

FILE PHOTO: Bottles of Johnson & Johnson baby powder line a drugstore shelf in New York
Johnson & Johnson muss einem Krebspatienten 18,8 Millionen Dollar zahlen. Seine Erkrankung sei auf Kontakt mit dem Babypuder der Marke zurückzuführen.

Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) hat im Streit um mutmaßlich asbestverseuchtes Talkumpuder einen Rückschlag erlitten. Das Unternehmen muss 18,8 Mio. US-Dollar an einen 24-jährigen Krebspatienten zahlen, entschied ein kalifornisches Gericht am Dienstag.

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Emory Hernandez Valadez führte in seiner Klage an, wegen des intensiven Kontakts mit dem J&J-Puder seit seiner Kindheit an einer tödlich verlaufenden Krebserkrankung (Mesotheliom) erkrankt zu sein.

Nicht die erste Klage gegen J&J und Tochterunternehmen

Das Unternehmen kündigte an, in Berufung zu gehen. Es sei "unvereinbar mit den Jahrzehnten unabhängiger wissenschaftlicher Bewertungen", die die Sicherheit des Babypuders bestätigten: Es enthalte kein Asbest und verursache keinen Krebs.

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Hernandez wird aufgrund einer gerichtlichen Anordnung im Zusammenhang mit dem Konkursverfahren der J&J-Tochter LTL Management vorerst die Summe nicht eintreiben können. Die meisten Klagen im Zusammenhang mit dem Talkumpuder wurden während des Konkursverfahrens eingestellt.

J&J will im Rahmen der Konkursabwicklung mit einem Vergleich in Höhe von 8,9 Milliarden Dollar mehr als 38.000 Klagen beilegen und künftige Fälle verhindern.

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