Ausssicht auf Ölembargo treibt Ölpreise in die Höhe

2020 deutlich weniger Ölprodukte in Österreich verbraucht
Mittelfristig entscheidend wird sein, ob Europa russisches Öl aus anderen Bezugsquellen vollständig ersetzen kann

Die Ölpreise sind am Mittwoch im frühen Handel gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der für Europa maßgeblichen Nordseesorte Brent kostete in der Früh 106,12 US-Dollar (100,53 Euro). Das waren um 1,15 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,26 Dollar auf 103,67 Dollar.

Auftrieb erhielten die Ölpreise durch die Aussicht auf ein EU-Embargo gegen russisches Rohöl. Allerdings sind nach einem Vorschlag der EU-Kommission generelle Übergangsfristen vorgesehen. Darüber hinaus müssen dem Plan alle EU-Länder zustimmen, was ungewiss ist. Die mittelfristige Preisreaktion auf den Erdölmärkten dürfte laut Experten vor allem davon abhängen, ob Russland sein Öl anderweitig absetzen kann und ob weltweit ausreichende Kapazitäten vorhanden sind, um ausfallendes russisches Öl zu ersetzen.

Im Tagesverlauf dürfte die Geldpolitik der US-Notenbank Fed in den Blick rücken. Es wird erwartet, dass sie am Abend ihre im März begonnene Zinswende mit einer großen Anhebung um 0,5 Prozentpunkte fortsetzt. Es wäre die deutlichste Zinsstraffung seit mehr als zwei Jahrzehnten. Hintergrund der geldpolitischen Straffung in der größten Volkswirtschaft der Welt ist die Inflation, die auf dem höchsten Stand seit gut 40 Jahren liegt. Ein Grund dafür sind die Energiepreise.

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