Immofinanz: Auftakt zur nächsten Bieterschlacht

Immofinanz: Auftakt zur nächsten Bieterschlacht
Zweites Übernahmeangebot innerhalb von vier Tagen, heftige Kritik an Aufsichtsratschefin Breiteneder

Das Hauen und Stechen um die Herrschaft über die Immofinanz geht wieder los. Innerhalb von vier Tagen wurden zwei Übernahmeangebote für Österreichs größte börsenotierte Immobilien-Gesellschaft angekündigt.

Bei den Immo-AGs hatte es sich immer wieder heftig abgespielt. Kreuzweise Beteiligungen zwischen Immofinanz und der ebenfalls im ATX gelisteten S Immo, diverse, teils unklare Bietergruppen, Eitelkeiten, Freunde, die einander nicht mehr vertrauten und ein von diesem Chaos gelähmtes Management.

Vor Jahren hat die Immofinanz, im Sinne des Privatanleger-Schutzes, die Schwelle für ein verpflichtendes Übernahmeangebot von 30% auf 15% reduziert. Eine solch reduzierte Schwelle haben auch andere Streubesitz-Unternehmen, wie Wienerberger oder die Erste Group.

Das Vakuum bei der Immofinanz nutzte im Frühjahr Patrick Radovan Vitek, um sich als Aktionär anzupirschen. Der kleine Unterschied zu den bisherigen Playern – Vitek hat das große Geld hinter sich. Seinem Vater Radovan Vitek, auf 4,6 Milliarden Dollar geschätzter zweitreichster Tscheche, gehört die CPI Property Group. Das Immobilien-Portfolio in Osteuropa und Berlin beläuft sich aktuell auf 11,2 Milliarden Euro.

Vitek gilt als knallharter Geschäftsmann. So ließ er als „Liftkaiser“ von Crans Montana, ihm gehörte der Großteil der Anlagen, wegen eines Streits mit der Gemeinde die Bergbahnen bei strahlendem Schönwetter abschalten.

Am Freitag kündigte die CPI dann ein Übernahmeangebot um 21,20 Euro je Aktie an. Man halte bereits 21,4 Prozent und habe (unter Vorbehalt) weitere 10,6 Prozent erworben. Verkäufer ist der Slowake Peter Korbacka, Ex-Partner von Investor Ronny Pecik. Dieser stieg nach der gescheiterten Übernahme der S Immo als Aktionär und CEO wieder aus.

Am Montag legte die S Immo, die 14,2 Prozent an der Immofinanz hält, ein Teilangebot über eine Aufstockung auf rund 25 Prozent. Es könnten aber auch bis zu 30 Prozent werden. Preis: 23 Euro je Aktie.

Kommentare