Auch finnischer Stromkonzern Fortum bekommt Milliarden-Hilfe

Finnen wollen Uniper übernehmen
Staat gibt Überbrückungsfinanzierung über 2,35 Milliarden Euro

Stromriese Fortum, der finnische Mutterkonzern der deutschen Uniper, at sich mit dem finnischen Staat auf eine Vereinbarung zur Überbrückungsfinanzierung über 2,35 Mrd. Euro verständigt. Damit solle der Zugang zu ausreichenden Finanzmitteln sichergestellt werden, sollten die Strompreise und damit der Bedarf an Sicherheiten auf dem nordischen Rohstoffmarkt weiter deutlich steigen, teilte der finnische Energieversorger am Dienstag mit.

Derzeit verfüge Fortum über ausreichende liquide Mittel, um den Bedarf an Sicherheiten zu decken. Die Überbrückungsfinanzierung werde nun eingerichtet, stelle aber nur einen letzten Ausweg dar. Die Vereinbarung könne nicht genutzt werden, um den Sicherheitsbedarf der deutschen Fortum-Tochter Uniper zu decken, betonte das Unternehmen.

"Die anhaltende Energiekrise in Europa ist durch Russlands Entscheidung verursacht worden, Energie als Waffen einzusetzen", erklärte Fortum-Chef Markus Rauramo. Die Krise treffe nun auch Fortum und andere Stromerzeuger im Norden Europas schwer, die Unsicherheiten auf dem Markt blieben hoch. Die Vereinbarung mit dem finnischen Staat stärke inmitten dieser Turbulenzen den Liquiditätsbedarf.

Fortum hatte, ähnlich wie die Wien Energie in Österreich, mit Blick auf die stark gestiegenen Energiepreise Gespräche mit dem finnischen Staat aufgenommen, der mehr als die Hälfte der Anteile an dem Konzern hält. Vor allem die erforderlichen Sicherheitsleistungen belasten das Unternehmen. Diese werden Margining genannt und funktionieren wie eine Kaution.

So kaufen die Konzerne zwar beispielsweise Strom und Gas am Markt ein und müssen es auch direkt bezahlen, bekommen ihr Geld aber erst bei Lieferung an die eigenen Kunden. Diese Verträge sind meist weit im Voraus festgelegt und beruhen aktuell oft auf Preisen, die deutlich unter denen liegen, die etwa Fortum derzeit beim Einkauf zahlen muss. Bis dahin müssen die Energiekonzerne deshalb Sicherheitsleistungen hinterlegen.

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