AUA-Mutter Lufthansa fliegt aus der ersten Börsenliga

AUA-Mutter Lufthansa fliegt aus der ersten Börsenliga
Deutschlands größte Fluggesellschaft wird jetzt in der Liga der mittelgroßen Werte gehandelt.

Nach fast genau 32 Jahren ist vorerst Schluss: Die deutsche AUA-Mutter Lufthansa steigt aus dem Deutschen Aktienindex (DAX) ab.

Von morgen Montag an wird Deutschlands größte Fluggesellschaft im MDax der mittelgroßen Werte gehandelt. Ihren Platz im Börsenleitindex übernimmt die Deutsche Wohnen.

Das Berliner Unternehmen ist der zweite Immobilienkonzern im DAX nach Vonovia. Die Bundeshauptstadt bekommt damit wieder einen Vertreter unter den 30 Konzernen in dem deutschen Leitindex.

Die Kriterien

Die Deutsche Börse überprüft regelmäßig die Zusammensetzung ihrer Aktienindizes. Maßgeblich für die Zugehörigkeit zum Kreis der 30 DAX-Konzerne sind Börsenumsatz (Handelsvolumen) und Börsenwert (Marktkapitalisierung) eines Unternehmens.

In der Coronakrise war die Lufthansa schwer unter Druck geraten, der Aktienkurs der Fluggesellschaft brach ein.

Ein rund neun Mrd. Euro schweres staatliches Rettungspaket soll das Unternehmen stabilisieren, Konzernchef Carsten Spohr hat die Belegschaft auf harte Einschnitte eingestimmt.

Tausende Jobs in dem Konzern mit etwa 138.000 Beschäftigten stehen auf der Kippe.

Immoriese steigt auf

Die Bundeshauptstadt Berlin bekommt mit dem Aufstieg der Deutschen Wohnen 14 Jahre nach der Schering-Übernahme durch Bayer wieder einen Vertreter in der obersten deutschen Börsenliga.

Deutschlands zweitgrößter privater Vermieter mit landesweit 160.000 Wohnungen wertete den DAX-Aufstieg als Beleg für die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre.

Angesichts steigender Mieten steht die Deutsche Wohnen vor allem in Berlin in der Kritik. Mietervertreter fürchten, dass der Druck auf Mieter mit dem DAX-Aufstieg zunehmen wird.

Mit ihrem DAX-Abstieg ist die Deutsche Lufthansa AG in namhafter Gesellschaft: Im September 2019 musste das Industrie-Urgestein Thyssenkrupp den Top-Börsenindex verlassen.

Ein Jahr zuvor erwischte es die Commerzbank, die damals ausgerechnet dem jetzt in schwere Turbulenzen geratenen Zahlungsabwickler Wirecard Platz machen musste.

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