Attensam: Starkes Umsatzplus und Personalmangel in Westösterreich

Mehrere weiße Fahrzeuge mit Schneepflügen und orangefarbenen Warnleuchten stehen nebeneinander auf einem Parkplatz.
Die Einigung beim Kollektivvertrag der Reinigungsbranche bringt für das Unternehmen "ziemliche Herausforderungen".

Zusammenfassung

  • Attensam steigerte den Umsatz 2024/25 um 6,8 % auf 124,4 Mio. Euro, sieht sich aber durch Inflation und höhere Lohnkosten durch die Einigung beim Kollektivvertrag (KV) belastet.
  • Der neue KV bringt Lohnerhöhungen und automatische Gehaltsaufstiege für Arbeitnehmer.
  • In Westösterreich herrscht Personalmangel, das Lohnniveau ist dort höher. Attensam setzt verstärkt auf Vollzeitkräfte und deren Weiterbildung.

Das Geschäftsjahr 2024/25 lief gut für Attensam. Der Wiener Hausbetreuer steigerte seinen Umsatz um 6,8 Prozent auf 124,4 Millionen Euro. "Das klingt toll, aber die hohe Inflation nagt natürlich daran", relativiert Oliver Attensam, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe, das Ergebnis.

Neben der hohen Inflation belastet auch die Einigung beim Kollektivvertrag (KV) der Reinigungsbranche für das Jahr 2026 das Unternehmen. 

Diese ergab eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 3,25 Prozent für die rund 66.000 Arbeitnehmer. Bei Fachkräften beträgt das Plus 4,5 Prozent, und auch Lehrlinge erhalten um sechs Prozent mehr Gehalt.

Mitarbeiter steigen in den Gehaltsstufen automatisch auf

"Für uns geht es aber nicht nur um die prozentuellen Erhöhungen, sondern darum, dass die Mitarbeiter innerhalb der Lohnstufen springen. Das ist eine ziemliche Herausforderung und eine übernatürliche Erhöhung, die wir nicht ausgeglichen bekommen", beklagt Attensam. 

Durch den neuen KV fallen etwa beispielsweise künftig Hausbetreuer nicht mehr in die Lohnstufe vier, sondern unter die besser bezahlte Stufe zwei.

Ein Mann mit grauem Sakko und blauer Krawatte sitzt lächelnd an einem Tisch.

Oliver Attensam leitet den Familienbetrieb seit 2009.

Hinzu käme eine angespannte Personalsituation in Westösterreich. So sei es von Salzburg bis Vorarlberg schwierig, Arbeitskräfte zu finden. Aus diesem Grund ist in diesen Bundesländern auch das Lohnniveau höher als im Osten des Landes. Denn: "Wenn wir schlecht zahlen, bekommen wir keine guten Leute", so Attensam.

Insgesamt sei das Unternehmen vom Arbeitskräftemangel in der Branche nicht so sehr betroffen wie andere Betriebe. Auf etwas weniger als 300 Stellen habe es im Vorjahr 8.600 Bewerbungen gegeben. Der Fokus liegt auf Vollzeitkräften. Für diese investiere man auch in Schulungen und Weiterbildungsprogramme, um sie langfristig im Unternehmen zu halten.

600 Saisonarbeiter für den Winterdienst

Auch die ganzjährige Beschäftigung sei bei Attensam ein "großes Thema", heißt es. Trotzdem werden für den Winterdienst jedes Jahr rund 600 saisonale Arbeitskräfte zusätzlich zu den 1.600 dauerhaft Angestellten beschäftigt. Hierbei seien unterschiedliche Berufe vertreten, von Landwirten über Bauarbeiter bis hin zu Surflehrern.

Das Winterservice machte wie schon in der Vergangenheit im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 32 Prozent den größten Teil des Umsatzes aus. Dahinter lag der wachsenden Bereich der Hausbetreuung mit 31 Prozent und die Betreuung von Büros mit 21 Prozent. Insgesamt servicierte Attensam im vergangenen Jahr 29.000 Objekten von rund 7.500 Kunden.

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